Christof Forster zieht in einem Beitrag in der NZZ Parallelen zwischen der AV2020 und der USR-III. Der anscheinend wachsende Widerstand gegen die Reform der Unternehmenssteuern könne nach Meinung der CVP bei den bürgerlichen Parteien zu mehr Vorsicht bei der Altersvorsorge 2020 sprich zur Unterstützung des AHV-Ausbaus führen. Forster schreibt:

Die CVP zählt darauf, dass sie in einem Abstimmungskampf von den massgebenden Kräften der SP Unterstützung für die vom Ständerat geprägte Vorlage erhält. «Gegen den Widerstand der politischen Linken ist noch keine AHV-Reform erfolgreich gewesen», sagt CVP-Ständerat Pirmin Bischof. Mit den 70 Franken sei es am einfachsten, den Stimmbürgern die Kompensation der Renteneinbussen zu erklären. Die Vetomacht der Linken wird in der Sozialpolitik noch als grösser erachtet als bei Steuerfragen. Allgemein zum Geschäft äussert sich CVP-Präsident Gerhard Pfister. Die CVP habe ein grosses Interesse an einer referendumsfähigen Vorlage.

Damit die Partei nicht als einzige bürgerliche Partei in den Abstimmungskampf steigen muss, hofft sie auf bürgerlichen Sukkurs für die Ständeratslösung. Die Zitterpartie bei der USR III werde die politische Sensibilisierung und damit im Parlament die Chancen für das Ständeratsmodell erhöhen, sagt Konrad Graber.

Doch Sozialpolitiker von SVP und FDP zeigen sich immun gegenüber solchen Überlegungen. Die Steuerreform und die Altersvorsorge hätten nichts miteinander zu tun, sagt SVP-Ständerat Alex Kuprecht. Eine Vorlage ohne die 70 Franken habe vor dem Volk durchaus Chancen. Die Ablehnung der AHVplus-Initiative hat laut Kuprecht gezeigt, dass selbst in der Sozialpolitik Abstimmungen gegen die Linke zu gewinnen sind.

Auch bei der FDP ist keine Annäherung an die CVP zu erkennen. «Die 70 Franken bleiben für uns die rote Linie», sagt Ständerätin Karin Keller-Sutter. Dies sei nicht verhandelbar, ergänzt ihr Zuger Parteikollege Joachim Eder.