Die NZZ hat diverse Stimmen aus dem Ständerat zu den Beschlüssen des Nationalrats zur Altersvorsorge 2020 gesammelt:

Im Ständerat ist die Bereitschaft da, über das neue Kompensationsmodell zu sprechen, wie Mitglieder der Sozialpolitischen Kommission sagten. Alex Kuprecht (Schwyz, svp.) geht die Kompensation noch zu weit, weil sie jene Altersklassen stärker belastet, die in der Ausbildung sind oder Familien gründen. Er will ausrechnen lassen, ob geringere Abzüge reichen. Man werde mit der CVP sprechen, die sich mit den 70 Franken weit hinausgelehnt habe. Konrad Graber (Luzern, cvp.) sagte, er hänge nicht an den 70 Franken und sei offen, das Modell ernsthaft anzuschauen, obwohl es nicht ausgegoren sei. Einige Nachteile seien augenfällig. Es koste mehr und belaste die Jüngeren stärker, das Gewerbe sei dagegen. Der Nationalrat signalisiere aber damit Bereitschaft, die Ausfälle der zweiten Säule zu kompensieren, sogar stärker als der Ständerat. Pirmin Bischof (Solothurn, cvp.) sagte, die Kommission werde sich das Modell erklären lassen und es durchrechnen lassen. Am Schluss müsse es eine bessere Lösung ergeben. Die 70 Franken seien kein Dogma. Karin Keller-Sutter (St. Gallen, fdp.) ist froh um die Differenz, denn mit den 70 Franken würden die Ausfälle überkompensiert. Die Zahlen des Modells seien unklar, aber man müsse es prüfen.

Der Interventionsmechanismus für ein höheres Rentenalter hingegen wird im Ständerat keine Chance haben. «Ich kenne niemanden im Ständerat, der das in der Vorlage will», sagte Keller-Sutter. Man müsse nach der geglückten Reform mit genügend Zeit über ein höheres Rentenalter sprechen.

  NZZ