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Auf Basis der Zahlen der vom Freiburger Forschungszentrum für Generationenverträge i.Br. und der UBS erstellen Studie beschreibt Werner Enz  in der NZZ die langfristigen Finanzierungslasten der AHV sowie von AHVplus.

Schon heute beträgt die Deckungslücke in der AHV über 1000 Mrd. Franken. Die Reform AV2020 würde sie um 400 Mrd. verringern, AHVplus sie wiederum um rund 300 Mrd. ansteigen lassen. Enz stellt dazu fest:

Die genannten Rechnungen zur Deckungslücke sind für Politiker unbequem, weil sie die intransparenten Verteilungswirkungen sichtbar machen und damit den Gottesdienst stören. Linke Politiker reagierten bisher auf solche Rechnungen nur mit Floskeln («Angstmacherei») und mit Tritten gegen den Co-Absender UBS (etwa nach dem Motto «Von einer bösen Bank ist nichts Gutes zu erwarten»). Dabei wäre das Problem der Uneinigkeit über Zukunftsszenarien relativ leicht zu lösen – mit einer Schuldenbremse, die bei gewissen Finanzlücken der AHV eine Erhöhung des Rentenalters auslöst. Wer das nicht will, macht klar, dass es nicht um Zweifel an Zukunftsszenarien geht.

Die Berechnungen illustrieren auch, dass die im Parlament diskutierte Reform zur Altersvorsorge 2020 weit von einer «fairen» Lastenverteilung auf die verschiedenen Generationen entfernt ist. Denn der Grossteil des Sanierungsbeitrags beruht auf Mehreinnahmen (Mehrwertsteuer), welche vor allem die Jüngeren und Ungeborenen belastet. Ob man die Reformvariante des Bundesrats oder jene des Ständerats nimmt: Die 0- bis 40-Jährigen zahlen im Durchschnitt zwei- bis sechsmal so viel wie die über 50-Jährigen.

Die Lasten wären zwischen den Generationen weit fairer verteilt, wenn auch die Erhöhung des Rentenalters und das Einfrieren der Renten zur Debatte stünden. Doch dies wagen derzeit nur wenige Politiker offen zu sagen (bei abgeschaltetem Mikrofon hört man oft anderes). Denn die Hälfte der Wähler ist deutlich über 50 Jahre alt.

  NZZ / UBS