Michael Ferber befasst sich in der NZZ mit der Finanzierungssituation der beruflichen Vorsorge und den Auswirkungen der Finanzmarktsituation auf die Renten. Dass er Skepsis für die Zukunft hegt, kann nicht überraschen. In seinem Kommentar schreibt er u.a.:

Den Bürgern bleibt wohl wenig anderes übrig, als sich nicht zu stark auf Staat und Arbeitgeber zu verlassen und – wenn möglich – ihre private Vorsorge zu verstärken. Wollen sie den gewünschten Lebensstandard im Alter erreichen, müssen sie mehr Geld auf die hohe Kante legen. Die Politik darf derweil bei der Lage der Rentensysteme nicht länger die Augen vor der Realität verschliessen. Jene sind auf stabilen Grund zu setzen, auch wenn die dafür nötigen Reformen nicht schmerzfrei vonstattengehen werden.

Um die Einnahmen und Ausgaben der Systeme ins Gleichgewicht zu bringen, taugen nur drei altbekannte Mittel: Leistungskürzungen, höhere Rentenbeiträge oder eine längere Lebensarbeitszeit bzw. ein höheres Rentenalter. Auch die Einführung von Schuldenbremsen in den sozialen Sicherungssystemen wäre sinnvoll. Zudem gilt es, in der kapitalgedeckten beruflichen Vorsorge – beispielsweise in der Schweiz – Augenmass zu wahren. Legitime Leistungsziele dürfen nicht mit unrealistischen Vorgaben zum Umwandlungssatz und Mindestzinssatz vermengt werden. Als erster Schritt kommt die Politik nicht umhin, den Bürgern endlich reinen Wein über die verdeckten Staatsschulden und die kolossale Unterfinanzierung der Rentensysteme einzuschenken.

  NZZ