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Alois Bischofberger und Rudolf Walser haben in einer Studie von Avenir Suisse die Konsequenzen der Negativzinsen auf Wirtschaft, Sozialversicherung und Staat untersucht. In einer erweiterten Optik wird im Untertitel gewarnt: “Finanzielle Repression als reale Bedrohung”. Als Fazit wird festgehalten:

  1. Bei den Pensionskassen ist die Umverteilung zulasten der aktiven Versicherten bereits Realität und wird durch die Politik extrem tiefer Zinsen verstärkt. Im Sinne der Generationengerechtigkeit ist die Entpolitisierung des BVG-Umwandlungssatzes und des Mindestzinssatzes im obligatorischen Teil geboten. Auch die nominale Garantie von Altersrenten wird in einem Umfeld negativer Inflation zum Problem. Eine angemessene Verteilung der Risiken zwischen Aktiven und Rentnern ist zentral, denn es geht um die Substanz: In den Vorsorgewerken sind nicht weniger als 41,3% der Schweizer Haushaltsersparnisse angelegt.
  2. Die günstigen Finanzierungskonditionen dürfen einem Ausbau der Staatschuld (z.B. über einen Staatsfonds) nicht die Tür öffnen. Auch das wäre eine ungerechtfertigte Belastung künftiger Generationen.
  3. In der digitalisierten Welt kommt das Bargeld derzeit in vielen Ländern unter Druck. Die Schweiz sollte allen Anstrengungen zur Beschränkung des Bargeldverkehrs widerstehen. Bargeld ist nicht nur Ausdruck individueller Freiheit, sondern es ist auch ein bewährter Schutz vor «Finanzieller Repression». Schliesslich liessen sich durch die Abschaffung oder Beschränkung des Bargeldes weder die Schwarzarbeit noch die Steuerhinterziehung oder die Kriminalität aus der Welt schaffen.

  Studie Avenir Suisse