Der Tages-Anzeiger berichtet über neue Attacken des VPOD gegen die kantonalzürcherische BVK, diesmal erweitert mit der Forderung an die angeschlossenen Gemeinden, auszutreten und in die Profond einzutreten. Der TA schreibt:

Der VPOD ist zurzeit der lauteste Gegner der BVK. Die einstige Kasse der Zürcher Staatsangestellten steckt in einer schwierigen Phase. Sie hat erst langsam ihren Korruptionsskandal überwunden und ist seit 2014 eine selbstständige Stiftung. Und nun prüfen bereits mehrere Gemeinden und Institutionen, ob sie ihr den Rücken kehren und austreten wollen. Darunter sind Schlieren, Ober- und Unterengstringen – und als Grossarbeitgeberin die Universität Zürich. Sie alle sind unzufrieden mit der Entwicklung der Pensionskasse, die mit 115’000 Versicherten nach eigenen Angaben die grösste der Schweiz ist.

Die BVK hat im letzten Sommer angekündigt, dass Angestellte ab 2017 mehr einzahlen müssten und als Rentner doch weniger Geld erhalten würden. Als Grund nennt die BVK, dass Rentnerinnen und Rentner immer länger leben würden und das Zinsniveau tief sei. Mit diesen Problemen kämpfen derzeit auch andere Pensionskassen. Branchenkenner befürchten, dass 2016 für die Kassen wegen der tiefen Zinsen ein besonders schwieriges Jahr werden wird.

Auch Peter Reinhard (Präsident der Vereinigten Personalverbände des Kt. Zürich) jubelt nicht über den neuen Vorsorgeplan der BVK – genauso wenig wie Ferdinand Hürlimann, Co-Präsident des Verbands der Staatsangestellten des Kantons Zürich. Doch auch dieser findet es «merkwürdig», dass sich der VPOD für eine einzige andere Pensionskasse starkmacht. So gegen die BVK Stimmung zu machen, sei nicht der Stil seines Verbands.

Für die Profond ist das Hickhack um die BVK und ihre Gegner vor allem eines: die Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen. Darum seien sie auch auf die Gewerkschaft VPOD zugegangen, sagt Profond-Geschäftsführer Martin Baltiswiler. «Es besteht aber keine Zusammenarbeit, es fliesst kein Geld.» Ob ihnen der Brief des VPOD genützt habe, sei offen. Sicher ist aber: Die Profond konnte bereits rund 15 Gemeinden ein Angebot unterbreiten. (Tages-Anzeiger)

Arthur Ruthishauser vom Tages-Anzeiger warnt zur Vorsicht. In seinem Kommentar zur Forderung des VPOD schreibt er:

Profond ist eine Pensionskasse, die in guten Jahren zwar eine erstaunliche Rendite erreichte, 2008 aber ein Viertel des Vermögens verlor und saniert werden musste. Dafür offeriert sie erstaunliche Bedingungen. Noch immer zahlt sie einen Umwandlungssatz von 7 Prozent, was beim gleichen angesparten Kapital den Versicherten deutlich höhere Renten verspricht als beim Durchschnitt. Daneben sollen die Anlagen der Kassen rund doppelt so gut rentieren wie bei der Konkurrenz. Profond wirbt zusätzlich mit einer Fünfjahresgarantie für ihre Bedingungen.

Tönt alles wunderbar, und fast scheint es, als sei man gut beraten, wenn man sich von Marxisten sagen lässt, wem man sein Alterskapital anvertrauen soll. Man kann vieles an der BVK kritisieren, wir haben es an dieser Stelle oft getan. Doch aus Sicht des Steuerzahlers ist es nicht ratsam, den Verlockungen zu folgen. Denn eines hat die Vergangenheit gezeigt: Geht es schief mit den wundersamen Erträgen der Pensionskassenmanager, dann ist der Staat in der Pflicht.

Der Kanton Zürich hat zwei Milliarden eingeschossen, um die BVK zu retten. Der VPOD hat sich in dieser Affäre keineswegs mit Ruhm bekleckert. Seine Vertreter haben begeistert zugestimmt, als man um die Jahrtausendwende Beitragspausen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber einlegte, was zu einem Schwund der Reserven führte, die später fehlten. Auch haben die VPOD-Vertreter immer begeistert dafür gestimmt, als der inzwischen verurteile BVK-Chef Daniel Gloor das Geld der Staatsangestellten in risikoreiche Finanzabenteuer steckte. Darum kann es nur heissen: Hände weg von dieser risikoreichen Versuchung.

  Tages-Anzeiger / News BVK