In Expert-Focus 16/5 haben Erich Meier und Silvan Loser (KPMG) die neuen BVV2 Anlagevorschriften unter die Lupe genommen. Diese wurden ausgelöst durch die Erfahrungen der Finanzkrise 2008. Überraschende Verluste aus nichttraditionellen Forderungen und Ausfälle von Gegenparteien bei der Wertschriftenleihe legten Mängel offen. Aber die neuen Vorschriften werfen neue Fragen auf und stellen Umsetzungsprobleme. Meier und Loser schreiben:

Schwierigkeiten in der Umsetzung bietet in erster Linie die Abgrenzung zwischen traditionellen Forderungen und alternativen Anlagen. Die Grenzziehung ist hier in verschiedenen Fällen nicht eindeutig. Dies akzentuiert sich dadurch, dass die in der BVV 2 stipulierten Abgrenzungskriterien sonst nirgends auf der Welt zur Anwendung gelangen und die internationale Finanzindustrie daher nicht darauf vorbereitet ist. Aufgrund der unterschiedlichen Auslegungs- und Interpretationsmöglichkeiten ergibt sich für die Vorsorgeeinrichtungen ein gewisser Spielraum in der Anwendung. Dem Prüfer kommt hierbei mitunter die Funktion eines Schiedsrichters zu, der beurteilen muss, ob mit der Ausnützung des Spielraums die gesetzlichen Vorgaben noch eingehalten sind oder nicht.

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