Cash gibt auf seiner Website Anleitung zur Lektüre und zum Verständnis des Pensionskassen-Ausweises.
Februar 2016
NZZ: Schrille Kritik an der BVK
Die NZZ geht auf die aktuelle und immer schrillere Kritik an der BVK von Seite der Arbeitnehmerorganisationen ein. Neuerdings werden sogar Austrittsdrohungen war. Der Verein der Zürcher Gemeindeschreiber und Verwaltungsfachleute hat die Änderungen der BVK-Personalvorsorge von einer privaten Beratungsfirma beurteilen lassen. Die Zeitung schreibt dazu:
Deren Fazit: Dass eine Kasse den Zinssatz auf einen Schlag derart deutlich senkt, kommt zwar nicht allzu häufig vor, ist aber in der jetzigen Grosswetterlage «zukunftsorientiert und nachvollziehbar». Die Netto-Rendite-Erwartung für ein Anlageportfolio liege aktuell kaum mehr über 2,5 Prozent, und dass die Lebenserwartung plötzlich stagniere, sei kaum zu erwarten. Somit seien die ergriffenen Massnahmen nötig, «um die langfristige finanzielle Sicherheit herzustellen». Trotzdem blieben die Leistungen «vergleichsweise hoch».
Lobend erwähnt der Bericht auch die «umfassenden Abfederungsmassnahmen», zumal für ältere Arbeitnehmer verschiedene Kompensationsmassnahmen geplant sind. Vor diesem Hintergrund wird vor überhasteten Fluchtbewegungen gewarnt: Sonst bestehe die Gefahr, dass man mit grossem finanziellem Aufwand einen Wechsel vollziehe, «nur um dann feststellen zu müssen, dass der neue Vorsorgeträger (. . .) ähnliche Massnahmen beschliesst wie die BVK».
Der BVK-Stiftungsrat rechnet denn auch nicht mit einer Austrittswelle. «Für die meisten Arbeitgeber scheint eine Kündigung nicht wirklich ein Thema zu sein», sagt Florian Küng, Leiter Finanzen bei der BVK. Gegenüber empörten Versicherten hat die BVK bereits durchblicken lassen, dass man nicht daran denke, die Massnahmen zurückzunehmen, zumal der Entscheid des paritätischen Stiftungsrates laut Küng «klar und unbestritten» gewesen sei.
Das wiederum findet VPOD-Regionalsekretär Roland Brunner «höchst befremdend». Dem VPOD bleibt mangels rechtlicher Mittel nichts anderes übrig, als Forderungen und Protestnoten einzureichen. Allerdings kündigt Brunner an, dass man sich bei den nächsten Stiftungsrats-Wahlen genau überlegen werde, «wer tatsächlich Arbeitnehmerinteressen vertritt».
SRF: Anpassungsprozesse bei CS und PwC
Radio SRF berichtet über die Konsequenzen der Anpassungsmassnahmen bei grossen Pensionskassen aufgrund der aktuellen Kapitalmarktverhältnisse. Im Beitrag heisst es:
Beispielsweise die CS oder die Vorsorgeeinrichtung der Angestellten des Kantons Zürich, die BVK, kalkulieren mittlerweile mit einem Umwandlungssatz von unter fünf Prozent. Das ist enorm tief und bedeutet: 100’000 Franken an angespartem Alterskapital ergeben eine Jahresrente von nicht einmal mehr 5000 Franken.
Der Umwandlungssatz ist das Eine. Vorsorgespezialist Peter Zanella vom Unternehmensberater TowersWatson hat beim angekündigten Leistungsabbau der CS-Pensionskasse aber etwas anderes stutzig gemacht. So will die CS die Höhe der maximal möglichen Altersrente begrenzen. Das heisst, ein CS-Angestellter, der in Pension geht, kann nur einen Teil seines Alterskapitals in eine Rente umwandeln.
Den Rest muss die Person als Kapital beziehen. «Für Höherverdienende kommt da sicher ein stattliches Alterskapital zustande», sagt Zanella. «Das kann er dann aber nicht alles in eine Rente umwandeln, sondern er muss es als Kapital beziehen. Die Risiken, wie er dieses Kapital anlegen will oder muss, hat er dann selber.»
Dass Pensionskassen so einen Teil des Anlagerisikos und des Risikos, dass wir alle immer älter werden und immer länger Rente beziehen, auf die Versicherten abwälzen, sei selten, sagt Zanella. Er hat bei TowersWatson die Pensionskassen der 30 grössten Schweizer Konzerne miteinander verglichen.
Das Beispiel der CS könnte seines Erachtens aber Schule machen: «Es könnte sein, dass von der CS eine gewisse Vorreiterrolle gespielt wird.» Dies könnte eine grosse Auswirkung auf das allgemeine Rentenniveau in der Schweiz haben.
Auch bei ASIP beäugt man den Plan der CS kritisch. Laut Hanspeter Konrad widerspricht das Vorhaben, Kapital statt Rente auszuzahlen, der Idee der Altersvorsorge: «Im Vordergrund sollte immer die Rente stehen. Es geht um ein Ersatzeinkommen nach der Pensionierung. Dieses Ersatzeinkommen wird über die Rente sichergestellt.»
Die Pensionskasse des Beratungsunternehmens PWC möchte die Finanzierungsprobleme auf einem anderen Weg in den Griff bekommen – sie tastet die Altrenten an. Künftig soll nur noch ein Teil der Rente garantiert sein, der Rest soll variabel sein und von den Anlageerträgen und der Lebenserwartung abhängen.
Medianrendite 2015 bei 0,7 Prozent
Die Medianrendite des zweiten Halbjahres 2015 von 0.8% gemäss ASIP-Performancevergleich hat die negative Performance des ersten Halbjahres von –0,1% kompensiert. Sie ergab somit für das ganze Jahr 2015 eine Rendite von 0,7%. Die Rendite muss jeweils unter Berücksichtigung der Risikofähigkeit und der Volatilität der gewählten Anlagestrategie einer Pensionskasse interpretiert werden.
Die weiter stetige Nachfrage nach Immobilien hat für die Mandatskategorien “Immobilien Schweiz indirekt“ sowie “Immobilien Schweiz direkt“ im Jahr 2015 zu Medianrenditen von 5,1% respektive 5,3% geführt. Immobilien Ausland schnitten mit 9,4% überdurchschnittlich gut gegenüber anderen Kategorien in den letzten 6 Monaten ab. Immobilien waren ein Haupttreiber der positiven Rendite. Demgegenüber stehen Rohstoffe, die mit einer Medianperformance von –23,7% wieder eine negative Rendite im Jahr 2015 abgeworfen haben. In den letzten 5 Jahren haben die Rohstoffe kumuliert rund 45% ihres Wertes eingebüsst.
Neben den Renditen in den Immobilien zeigen alle Aktienkategorien eine positive Rendite über die letzten 6 Monate, ausser den Anlagen in Emerging Markets (-11,1%). Bei näherer Betrachtung stechen die Werte der Aktien Nordamerika mit einer Rendite von 4,9% über die letzten 6 Monaten, sowie Aktien Asien Pazifik mit einer Rendite von 3,8% über die letzten 12 Monaten heraus.
Uni Zürich prüft Ausstieg aus der BVK
Die Leitung der Universität Zürich zusammen mit den Personalverbänden VIP, VAUZ und VPOD beschlossen, einen Personalausschuss einzusetzen, der die Grundsatzfrage über den Verbleib der UZH bei der BVK prüfen soll. Die drastischen Änderungen erlauben es der UZH, den Anschlussvertrag mit der BVK ausserterminlich per Ende 2016 aufzulösen und sich einer anderen Vorsorgeeinrichtung anzuschliessen. Der zur Wahl stehende Personalausschuss soll diese Fragen nun unvoreingenommen klären und zuhanden der Universitätsleitung eine Empfehlung abgeben. «Wir erwarten vom Ausschuss eine sorgfältige Prüfung aller möglichen Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen», sagt Sibylle Dorn, Vorstandsmitglied und Co-Präsidentin des VIP (Verein des Infrastruktur-Personals). Dazu gehört aus Sicht des VIP die Einholung von Offerten anderer Pensionskassen.
Positionen der Fach- und Wirtschaftsverbände zur AV2020
Das Vorsorgeforum stellt am Dienstag, 16. Februar 2016 in Bern die von Fach- und Wirtschaftsverbänden gemeinsam erarbeiteten Positionen zur Altersvorsorge 2020 vor.
Beteiligt sind u.a.: Pensionskassenverband ASIP, inter-pension (Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen), Kammer der Pensionskassen-Experten, Schweiz. Aktuarvereinigung, Schweiz. Versicherungsverband, Schweiz. Arbeitgeberverband, Schweiz. Gewerbeverband.
Die Dokumente (PDF) können hier heruntergeladen werden:
Schweizer Löhne weiterhin auf Platz 1 in Europa
Mit einem Mediansalär für Fachkräfte von 93‘947 und 162‘343 Franken auf der mittleren Führungsebene heben sich die Schweizer Löhne weiterhin klar von anderen europäischen Ländern ab. Der Abstand zu Dänemark, das sich im Bereich der Löhne für Fachkräfte auf zweiter Position befindet, ist mit knapp 36‘000 Franken enorm. Auf dem dritten, vierten und fünften Platz befinden sich Luxemburg, Deutschland und Norwegen. Auf mittlerer Führungsstufe ist der Abstand zum zweitplatzierten Luxemburg mit rund 50‘520 Franken sogar noch grösser. Dahinter folgen Deutschland, Dänemark und UK.
Schweizer Arbeitnehmer bleiben damit an der Spitze des europäischen Lohnvergleichs von Willis Towers Watson und dieses Bild zeigt sich quer durch alle Hierarchiestufen. Der Abstand zu den zweitplatzierten Ländern ist mit jeweils mehr als 30% Unterschied sehr gross. Selbst wenn Steuern und Lebenskosten in Betracht gezogen werden, geniessen Schweizer Arbeitnehmer eine grössere Kaufkraft als in anderen europäischen Ländern.
BVG-Grundlagen in vierter Auflage – Steter Anstieg der Lebenserwartung
Im Dezember letzten Jahres haben Libera und Aon Hewitt die technischen Grundlagen BVG 2015 vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit fünfzehn grossen autonomen Vorsorgeeinrichtungen erarbeitet worden sind. Damit steht die vierte Ausgabe der technischen Grundlagen BVG zur Verfügung. Es sind bald 20 Jahre her, seit sich auf Anstoss der beiden Autoren Aon Hewitt und Libera einige der grössten autonomen Pensionskassen der Schweiz bereit erklärt haben, ihre Versichertenbestände für die Erstellung von technischen Grundlagen zur Verfügung zu stellen. Die Grundlagen BVG werden mittlerweile von rund zwei Drittel der schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen verwendet. In den Aon Hewitt News 1/16 wurden dazu interessante Details präsentiert.
Aus den Grundlagen BVG 2015 lassen sich die Hauptwahrscheinlichkeiten ableiten:
- Sterbewahrscheinlichkeit der aktiven Versicherten und der Rentenbezüger
- Wahrscheinlichkeit, invalid zu werden
- Wahrscheinlichkeit, beim Ableben eine Partnerrente auszulösen
- Wahrscheinlichkeit, eine Kinderrente (Waisen- / Pensionierten- / Invaliden-) auszulösen
- Austrittswahrscheinlichkeit
UBS PK-Performance Januar 2016
Die UBS schreibt zu den Januar-Ergebnissen ihres Performance-Index: Die Aktienmärkte starteten so schwach ins Jahr 2016 wie nie zuvor. Zu den «bekannten» Sorgen um China und den weiter fallenden Ölpreis gesellte sich zuletzt die Angst vor einer globalen Rezession und Befürchtungen, das europäische Bankensystem könnte weitaus krisenanfälliger sein als bisher angenommen. Die Zentralbanken reagierten bereits auf den trüberen Ausblick. Die Bank of Japan senkte ihre Zinsen in den Negativbereich und auch von der Europäischen Zentralbank darf ein weiterer Schritt in diese Richtung erwartet werden. Allerdings belastet diese Art der Stimulierung die Margen der Banken weiter.
Kaum eine Anlageklasse konnte der Marktschwäche entkommen. Einzig Anleihen mit hoher Kreditqualität sowie Gold erlebten eine Rally, da Anleger in vermeintlich «sichere Häfen» flohen. Wenig überraschend fiel deshalb die Performance der Pensionskassen in unserem Sample schwach aus. Nach einer mageren Gesamtjahresperformance 2015 von +0,8%, starteten sie mit einer Performance von –1,06% ins neue Jahr. Der relativ grosse Anteil an «sicheren» Anleihen half dabei, die Portfolios zu stabilisieren.
AHV-Ausgleichsfonds mit negativer Performance
Die unter dem Logo compenswiss geführten Ausgleichsfonds AHV/IV/EO haben das Anlagejahr 2015 negativ abgeschlossen. Die Nettorendite auf dem Wertschriftenvermögen, ohne Einbezug der Liquidität, beläuft sich auf –0,77%. Das Anlagevermögen der Ausgleichsfonds betrug per Ende Jahr 33.6 Mrd. Franken gegenüber 33,1 Mrd. Franken Ende 2014.
Die negativen Renditen auf den Zinspapieren, die rückläufigen Aktienmärkte und die, durch die Währungsabsicherung viel höheren verursachten Kosten, schlugen auf das Anlageergebnis durch. Das Jahr 2015 steht in keinem Vergleich zum positiven Finanzjahr 2014, in dem dank erfreulichen Anlagebedingungen eine Nettorendite von 7,1% erwirtschaftet werden konnte.
Die erzielte negative Rendite stellt aufgrund der widrigen Marktverhältnisse und gemessen an der definierten Anlagestrategie nach Einschätzung der Fondsmananager “jedoch ein akzeptables Resultat dar”.
Cash kommentiert: «Die Verluste sind nicht so gross wie sie scheinen», versucht Eric Breval, Geschäftsführer der Compenswiss, im cash-Video-Interview die negative Performance etwas zu relativieren. 2015 seien hohe Kosten durch die Währungsabsicherung angefallen, was die enttäuschende Performance der ausländischen Anleihen erkläre. Das Ergebnis sähe deshalb auch schlechter aus, als es effektiv sei. «Die Anleihen sind alle guter Qualität, aber die Volatilität der Fremdwährungen war sehr hoch.»
VPOD intensiviert Angriffe gegen BVK
Der Zürcher VPOD hat seine Kritik am neuen Leistungsplan der BVK nochmals intensiviert. Auf einem “Protestticker” werden laufend die Proteste gegen die “BVK-Demontage” dokumentiert. Eine Briefvorlage soll es den Kantonsangestellten und ihren Verbänden erleichtern, ihre Kritik an ihrer Pensionskasse zu formulieren. Im Einzeln wird gefordert:
- “die Beschlüsse per 1.1.2017 zurückzunehmen und sämtliche Beschlussgrundlagen offenzulegen
- von der vollkommenen Einigelung abzukehren und ein offenes, sozialpartnerschaftliches Verhalten zu entwickeln
- die Personalverbände vor einer Änderung des BVK-Reglements einzubeziehen
- die Korruptionsschäden gerichtlich einzufordern
- zusätzliche Beiträge der Arbeitgeber für Abfederungsmassnahmen einzufordern
- das bestehende Sanierungskonzepts beizubehalten
- notwendige Beitragserhöhungen sozial auszugestalten, v.a. durch die Abschaffung des sogenannten Koordinationsabzugs
- die Versicherten professionell zu beraten – ohne Trickserei.”
Den Protesten hat sich gemäss der Limmattaler-Zeitung das Spital Limmattal angeschlossen. Die Zeitung schreibt dazu:
(…) Die Spitalleitung wirft in ihrer Protestnote dem BVK-Stiftungsrat vor, «seine Führungsverantwortung nicht vorausschauend, massvoll und professionell» wahrzunehmen.
Statt die Senkung des technischen Zinssatzes frühzeitig und schrittweise vorzunehmen, sei eine erste Anpassung 2013 erfolgt und für 2017 mit der Senkung auf 2 Prozent «ein viel radikalerer Schritt beschlossen worden».
«Eine derart übertriebene Senkung» mache «kein kompetentes, vernünftiges Führungsgremium». Die Spitalleitung bezeichnet die Konsequenzen des neuen Vorsorgereglements als «massiv»: Für die Versicherten bedeuteten sie weniger Lohn aufgrund höherer Beiträge und eine Leistungskürzung von bis zu 17 Prozent, bei den Arbeitgebern führten sie zu markant höheren Personalkosten. (…)
Am Ende des Schreibens kommen der Direktor und der Verwaltungsrat des «Limmi» zu «einem äusserst unvorteilhaften Fazit».
Und sie bitten den BVK-Stiftungsrat, das neue Vorsorgereglement zu überdenken. Diese Bitte wurde bei der Pensionskasse nicht erhört. Laut Spitaldirektor Brack hat sie zwar umfassend auf den Brief geantwortet.
«Aus der Antwort wird aber klar ersichtlich, dass der Stiftungsrat seine Entscheide nicht wiedererwägen wird», sagt Brack. Ob das Spital Limmattal nun die Pensionskasse wechselt, kann er noch nicht sagen.
Ein Wechsel wäre wegen des tiefen Deckungsgrades der BVK und einer nachteiligen Versichertenstruktur des Spitals sehr kostenintensiv. «Ein Wechsel muss deshalb sorgfältig abgewogen werden», so Brack.
Die BVK wollte sich gegenüber der Limmattaler Zeitung nicht zur Kritik des Spitals äussern. Man pflege den Kontakt zu den Kunden direkt und nicht über die Medien, hiess es auf Anfrage.
VPOD Zürich / Protestticker / Limmattaler Zeitung / Schreiben “Limmi” an BVK
Aus Deutscher Sicht: Ein- und Auszahlungen bei Schweizer Pensionskassen
«Besteuerung von Einzahlungen und Auszahlungen bei Schweizer Pensionskassen» von Heribert Schustek, erschienen in: NWB 2016 Heft 6, 435 – 446.
Der Autor legt einleitend dar, dass der BFH mit Urteilen vom 26.11.2014 zur einkommensteuerlichen Behandlung von Auszahlungen und Einzahlungen bei Schweizer Pensionskassen Stellung genommen hat. Er geht zunächst auf den betroffenen Personenkreis ein und legt dar, dass Schweizer Pensionskassen insbesondere bei «Grenzgängern» in die Schweiz eine bedeutsame Rolle spielen.
Spuren der Kursverluste
Die Verwerfungen an den Aktienbörsen belasten die Schweizer Vorsorgeeinrichtung. Die meisten Pensionskassen haben zwischen einem Viertel und einem Drittel ihres Kapitals in Aktien angelegt. Gemäss aktuellstem Pensionskassen-Barometer der Credit Suisse sind durchschnittlich 13,8 Prozent der PK-Gelder in Schweizer Aktien investiert, weitere 17,3 Prozent in ausländische Titel, schreibt Jürg Rüttimann im Tages-Anzeiger.
Dass der Swiss-Market-Index seit Jahresbeginn 14 Prozent eingebüsst hat und die Aktienkurse mittlerweile so tief notieren wie seit über zwei Jahren nicht mehr, reisst bei praktisch allen Pensionskassen den Portfoliowert nach unten. So hat ein typisches PK-Portfolio mit einem Aktienanteil von 25 Prozent von Anfang Jahr bis Ende letzter Woche gemäss den täglich von der Bank Pictet berechneten BVG-Indizes 1,4 Prozent an Wert eingebüsst. Bei Anlagestrategien mit einem Aktienanteil von 40 Prozent beliefen sich die Verluste sogar auf 3 Prozent.
Iwan Deplazes, Leiter Asset Management bei der Zürcher Kantonalbank, geht bei einer durchschnittlichen Pensionskasse derzeit von einer Werteinbusse von rund 3 Prozent aus. Bei insgesamt rund 800 Milliarden Franken Pensionskassengeldern sind das circa 24 Milliarden Franken, die sich in Luft aufgelöst haben.
Neuer Vizedirektor des BSV
Bruno Parnisari wird neuer Vizedirektor des Bundesamts für Sozialversicherungen BSV. Dort übernimmt er per 1. August 2016 die Leitung des Geschäftsfelds Mathematik, Analysen, Statistik und Standards. Bruno Parnisari ist gegenwärtig Leiter des Ressorts Konjunktur und stellvertretender Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO.
Als Leiter Mathematik, Analysen, Statistik und Standards wird Bruno Parnisari unter anderem dafür zuständig sein, die ökonomischen und statistischen Grundlagen für Politik und Öffentlichkeit bereitzustellen, die Finanzperspektiven der Sozialversicherungen weiterzuentwickeln, Forschungsprojekte und Evaluationen durchzuführen sowie Standards für den Datenaustausch im System der sozialen Sicherheit zu implementieren.
Parnisari ist 52 Jahre alt, stammt aus Genf und ist Doktor der Ökonomie. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Bundesverwaltung.
BLPK erneut mit Problemen
Per Ende 2014 wurde die Baselbieter Pensionskasse vom Steuerzahler für 2,7 Milliarden Franken saniert. Nun klafft in der BLPK erneut ein Loch, das die Baselbieter Finanzen belastet. Laut Landrat Klaus Kirchmayr in der bz handelt es sich dabei um einen tiefen zweistelligen Millionenbetrag.
Tatsächlich geht aus der Anfang Februar publizierten Performance-Statistik hervor, dass die BLPK 2015 eine kumulierte Rendite von lediglich 0,95 Prozent erwirtschaften konnte. Dies nach drei Jahren mit Renditen von über 7 Prozent. Die BLPK müsste aber eine Rendite von 3,6 Prozent erreichen, um ihre Kosten zu decken und den Deckungsgrad der Kasse zu halten. Nach der Ausfinanzierung lag dieser Anfang 2015 bei 101,8 Prozent.