Die allermeisten vom Tages-Anzeiger an­­gefragten Zweite-Säule-Stiftungen investieren nicht in Agrarrohstoffe oder haben sind unlängst aus diesen Investments zurückgezogen. Dies zeigt eine Umfrage, die der TA unter neun grossen Pensionskassen und dem AHV-Ausgleichsfonds durchführte.

Kontaktiert wurden die Publica ­(Eidgenossenschaft), die BVK (Kanton Zürich), die Bernische Pensionskasse (Kanton Bern), die Pensionskasse der Stadt Zürich, die Migros-Pensionskasse, die Pensionskassen von PWC (Wirtschaftsprüfer), die Sammelstiftungen Asga und Profond sowie die Pensionskasse von Novartis.

PPCmetrics schätzt das Engagement aller Pensionskassen in Rohstoffe auf rund 8 Milliarden Franken, knapp 1 Prozent des BVG-Gesamtvermögens – bei einzelnen Pensionskassen bis zu 5 Prozent des Kassenvermögens. «Davon ­machen die Agrarrohstoffe im Schnitt 20 bis 30 Prozent aus.» Dominique ­Ammann von PPCmetrics sagt, dass ­Pensionskassen bei Neuengagements ­zurückhaltend seien. «Einzelne Kassen haben ihre Rohstoffanlagen reduziert, andere halten an ihren Positionen fest.»

Trotz all dieser Vorbehalte plädiert der Präsident des Pensionskassenverbands Asip, Christoph Ryter, für «ein möglichst freies Anlageuniversum». Gerade bei Agrarrohstoffen würden Vorsorgeeinrichtungen «nicht als Spekulanten auftreten». Im Gegenteil, sie böten «den Produzenten eine Versicherung an, indem sie schon zu einem frühen Zeitpunkt für fixe Abnahmepreise und damit Preissicherheit sorgen», sagt der Asip-Präsident, der die Pensionskasse der Migros leitet. «Die Pensionskassen verantwortlich zu machen für Hungerkatastrophen ist unseriös», meint Chris­toph Ryter.

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