Der Zürcher VPOD hat seine Kritik am neuen Leistungsplan der BVK nochmals intensiviert. Auf einem “Protestticker” werden laufend die Proteste gegen die “BVK-Demontage” dokumentiert. Eine Briefvorlage soll es den Kantonsangestellten und ihren Verbänden erleichtern, ihre Kritik an ihrer Pensionskasse zu formulieren. Im Einzeln wird gefordert:

  • “die Beschlüsse per 1.1.2017 zurückzunehmen und sämtliche Beschlussgrund­lagen offenzulegen
  • von der vollkommenen Einigelung abzukehren und ein offenes, sozialpartner­schaftliches Verhalten zu entwickeln
  • die Personalverbände vor einer Änderung des BVK-Reglements einzubeziehen
  • die Korruptionsschäden gerichtlich einzufordern
  • zusätzliche Beiträge der Arbeitgeber für Abfederungsmassnahmen einzufordern
  • das bestehende Sanierungskonzepts beizubehalten
  • notwendige Beitragserhöhungen sozial auszugestalten, v.a. durch die Abschaffung des sogenannten Koordinationsabzugs
  • die Versicherten professionell zu beraten – ohne Trickserei.”

Den Protesten hat sich gemäss der Limmattaler-Zeitung das Spital Limmattal angeschlossen. Die Zeitung schreibt dazu:

(…) Die Spitalleitung wirft in ihrer Protestnote dem BVK-Stiftungsrat vor, «seine Führungsverantwortung nicht vorausschauend, massvoll und professionell» wahrzunehmen.

Statt die Senkung des technischen Zinssatzes frühzeitig und schrittweise vorzunehmen, sei eine erste Anpassung 2013 erfolgt und für 2017 mit der Senkung auf 2 Prozent «ein viel radikalerer Schritt beschlossen worden».

«Eine derart übertriebene Senkung» mache «kein kompetentes, vernünftiges Führungsgremium». Die Spitalleitung bezeichnet die Konsequenzen des neuen Vorsorgereglements als «massiv»: Für die Versicherten bedeuteten sie weniger Lohn aufgrund höherer Beiträge und eine Leistungskürzung von bis zu 17 Prozent, bei den Arbeitgebern führten sie zu markant höheren Personalkosten. (…)

Am Ende des Schreibens kommen der Direktor und der Verwaltungsrat des «Limmi» zu «einem äusserst unvorteilhaften Fazit».

Und sie bitten den BVK-Stiftungsrat, das neue Vorsorgereglement zu überdenken. Diese Bitte wurde bei der Pensionskasse nicht erhört. Laut Spitaldirektor Brack hat sie zwar umfassend auf den Brief geantwortet.

«Aus der Antwort wird aber klar ersichtlich, dass der Stiftungsrat seine Entscheide nicht wiedererwägen wird», sagt Brack. Ob das Spital Limmattal nun die Pensionskasse wechselt, kann er noch nicht sagen.

Ein Wechsel wäre wegen des tiefen Deckungsgrades der BVK und einer nachteiligen Versichertenstruktur des Spitals sehr kostenintensiv. «Ein Wechsel muss deshalb sorgfältig abgewogen werden», so Brack.

Die BVK wollte sich gegenüber der Limmattaler Zeitung nicht zur Kritik des Spitals äussern. Man pflege den Kontakt zu den Kunden direkt und nicht über die Medien, hiess es auf Anfrage.

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