Die NZZ hat eine erste Übersicht über die Kapitalerträge 2015 erstellt. Sie lassen erkennen, dass sie deutlich unter dem BVG-Mindestzins liegen.
Die extrem niedrigen Zinsen und das garstige Umfeld für Vermögensanlagen machen den Schweizer Pensionskassen immer stärker zu schaffen. Dies zeigen Indikatoren und Schätzungen für die von den Vorsorgeeinrichtungen erzielten Renditen im Jahr 2015. So lagen die in der Branche gängigen BVG-Indizes 2005 der Bank Pictet im vergangenen Jahr nur leicht im Plus – der «BVG-25 plus» mit 1,22%, der «BVG-40 plus» mit 0,98%. Die Indizes dienen als Barometer für Pensionskassen-Portefeuilles mit einem 25- bzw. 40-prozentigen Anteil an riskanten Anlagen, vor allem Aktien. Sie berücksichtigen auch Immobilien sowie alternative Anlagen wie Hedge-Funds oder Private Equity.
Philipp Weber von der Beratungsgesellschaft c-alm weist derweil darauf hin, dass die Kosten und die Steuerbelastung von Pensionskassen bei der Entwicklung dieser Indizes noch gar nicht enthalten sind. Die Barometer könnten nur als Orientierungsmassstab dienen. Sein Unternehmen gehe davon aus, dass die durchschnittliche realisierte Rendite der Pensionskassen im Jahr 2015 bei lediglich 0,25% gelegen haben dürfte. Eine repräsentative Pensionskasse hätte hingegen zur Finanzierung der Renten und zur Verzinsung der Altersguthaben im vergangenen Jahr eine Rendite von rund 2,75% benötigt. Gemessen am Deckungsgrad dürfte somit die Solvenz der Schweizer Pensionskassen um rund 2,5% zurückgegangen sein.
Laut Hansruedi Scherer von der Beratungsgesellschaft PPCmetrics dürften die Renditen der Vermögensanlagen bei den meisten Schweizer Pensionskassen 2015 zwischen 0% und 1% gelegen haben. Sicherlich dürften viele Kassen auch negative Ergebnisse ausweisen. Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands Asip, schätzt die Performance der meisten Vorsorgeeinrichtungen im Jahr 2015 auf zwischen 0% und 1,5%. Dies liege unterhalb der notwendigen Sollrendite, um die Pensionsverpflichtungen zu erfüllen.