imageDie NZZ befasst sich mit den seit Januar 2015 massiv gestiegenen Kosten für die Währungsabsicherung und den Folgen für die ausgewiesenen Performance-Zahlen der Pensionskassen.

Michael Ferber schreibt: “Wie Daten der Beratungsgesellschaft C-alm zeigen, haben sich die Kosten für Absicherungen der Hauptwährungen in der Folge des SNB-Entscheids vom 15. Januar vergangenen Jahres vervielfacht. 2014 lagen die durchschnittlichen annualisierten Kosten der Absicherung gegenüber dem Dollar vor Berücksichtigung der Transaktionskosten bei einem Wert von 0,3%, 2015 lag der Durchschnittswert hingegen bei 1,4%. Zudem waren die Absicherungskosten von starken Schwankungen gezeichnet, wie die Grafik oben zeigt. In den Tagen nach dem SNB-Entscheid vom vergangenen Januar kletterten sie auf Werte von mehr als 3%. Ende November liess die Unsicherheit an den Währungsmärkten die Kosten zeitweilig erneut fast wieder bis in diesen Bereich vordringen. (…)

Im Allgemeinen hätten die Schweizer Pensionskassen eine recht hohe Absicherungsquote bei ihren Währungsrisiken, heisst es bei der Beratungsgesellschaft PPCmetrics. Bei einer durchschnittlichen Vorsorgeeinrichtung seien bloss 5% bis 15% des Gesamtportfolios nicht abgesichert. Die hohe Absicherungsquote erkläre sich dadurch, dass die Pensionskassen ihre Leistungen in Franken erbringen müssten – Engagements in Fremdwährungen sind folglich ein Risiko. Kassen, die vor dem «Franken-Schock» grössere Währungsrisiken eingegangen seien, sicherten diese seitdem stärker ab. Allenfalls liessen Pensionskassen Dollar-Positionen offen.

Investoren seien derzeit mit einer besonders schwierigen Abwägung konfrontiert, heisst es bei C-alm. Behielten sie die Währungsabsicherung bei, verzichteten sie auf einen substanziellen Teil der Rendite. Sähen sie hingegen von einer Absicherung ab, übernähmen sie hohe Risiken, für die sie keine systematische Entschädigung erwarten könnten. Einen Mittelweg böten eine teilweise Aufhebung der Absicherung sowie dynamische Absicherungsstrategien. Als Folge der erhöhten Absicherungskosten dürften Investoren auch die Zusammensetzung ihrer Portefeuilles hinterfragen. Anpassungsbedarf ergibt sich laut C-alm beispielsweise bei ausländischen Staatsanleihen, bei denen die erwartete Nettorendite nach Abzug der Absicherungskosten niedriger ist als bei Schweizer Bundesobligationen mit vergleichbarer Laufzeit.

  NZZ