Der  Complementa Risiko Check-up  verzeichnete bei seiner 21. Durchführung eine Teilnehmerzahl von 318 Pensionskassen mit einer Bilanzsumme von CHF 486.3 Mia. Damit deckt die aktuelle Studie, gemessen an den Vermögenswerten, zwei Drittel des Gesamtmarktes ab. Das diesjährige Sonderthema lautete „Aktiv versus passiv investieren“.

110 Pensionskassen haben die Fragen zum Sonderthema beantwortet. Über drei Viertel der Teilnehmer wollen bei den Obligationen das Kreditrisiko und die Positionierung auf der Zinskurve (Duration) aktiv bewirtschaften. Eine knappe Mehrheit befürwortet zudem die aktive Steuerung von Währungsräumen sowie der Aktien USA und Emerging Markets. Sie glaubt aber nicht an Effizienzgewinne durch fokussierte Titelselektionsstrategien in Dividenden- oder Wachstumsaktien. Der im Vergleich dazu hohe Zuspruch zur aktiven Steuerung der Duration könnte jedoch verzerrt sein. Viele Pensionskassen sind aufgrund der aussergewöhnlichen Tiefzinssituation seit längerem kürzer positioniert als der Index und agieren damit vermutlich stärker aktiv als sie es in normalen Märkten tun würden. Knapp 80% der Teilnehmer erwarten von aktiven Umsetzungen einen Vorteil in negativen Marktphasen, während sich nur zwei Drittel einen Vorsprung in steigenden Märkten erhoffen. Die Mehrheit hat in den letzten drei Jahren – trotz sehr tiefen Marktrenditen – keine aktiven Anlagen aufgebaut und plant auch mittelfristig keinen solchen Schritt. Die Teilnehmer halten gängige Marktindizes für effizient, obschon die Hälfte durch den Einsatz von passiven Anlagen trotzdem „nicht ruhiger schläft“.

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Die Teilnehmer empfinden Vermögensverwaltungskosten von Alternativen Anlagen als (sehr) hoch. Hedge Funds, Private Equity und Insurance Linked Securities sind für die meisten Teilnehmer nicht transparent. Sie kennen sich in diesen Themen, gemäss eigenen Angaben, auch nicht genügend aus. Bezüglich Hedge Funds erstaunt nach diesem Befund, dass dennoch 42% investiert sind. Bei den Rohstoffanlagen geben 60% an, den Durchblick zu besitzen, zögern dann aber bei der Umsetzung. Die Mehrheit ist mit der bisherigen Entwicklung der Anlagen in Private Equity und Insurance Linked Securities zufrieden. Unzufrieden sind dagegen 70% mit der historischen Leistung von Hedge Funds und 80% mit derjenigen von Rohstoffanlagen. Hedge Funds besitzen bei den Teilnehmern kein gutes Image. Eine Mehrheit betrachtet zudem Investitionen in Rohstoffe als ethisch heikel.

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Anders als in vorangehenden Boomphasen nehmen Pensionskassenverantwortliche aktuell Aktiengewinne mehrheitlich mit und führen die Vermögensallokation zu ihrer langfristigen Zielquote zurück. Das Zurücksetzen der Gewichte hat im aktuellen Jahr geholfen, Verluste zu begrenzen. Auch wenn der Anlagemix die letzten beiden Jahre konstant gehalten wurde, lassen sich interessante Trends herauslesen. Bei den verzinslichen Anlagen schichtet die zweite Säule von Staatsanleihen in Richtung höher verzinsliche Papiere um. Einige Kassen dringen dabei in für diese bis dahin wenig bekannte Themen wie High Yield, Emerging Market Debt und Syndicated Loans vor. Bei den Alternativen Anlagen sind Insurance Linked Securities und Infrastrukturanlagen zulasten von Hedge Funds und Rohstoffe im Vormarsch. Der Anteil an Auslandsanlagen steigt unter anderem auch durch die beschriebenen Umschichtungen um 2.3% auf 45.5% an. Da die Mehrheit der Kassen einen Grossteil der Fremdwährungsrisiken absichert, liegt das Fremdwährungsrisiko mit 18.9% deutlich tiefer. Interessant wird sein, ob die Aufhebung des EUR-Mindestkurses weitere Kassen mit noch hoher Fremdwährungsexposition dazu bewegt, zukünftig Wechselkursrisiken abzusichern.

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