SRF befasst sich mit den absehbaren Verlusten von Schweizer Pensionskassen auf dem chinesischen Aktienmarkt. Im Beitrag von Beni Frenkel heisst es:
“Im Gespräch mit einem Insider zeigt sich: Etwa 1 Prozent der 700 Milliarden Franken, die bei Schweizer Pensionskassen deponiert sind, betreffen chinesische Aktien oder Fonds. In den letzten Monaten resultierte auf diesen Märkten ein Verlust von ungefähr 20 Prozent. Die Pensionskassen haben also einen Buchverlust von circa 1,4 Milliarden Franken zu verzeichnen.
Die Personalvorsorge des Kantons Zürich (BVK) ist die grösste Vorsorgeeinrichtung in der Schweiz. Sie hat im MSCI-China-Index investiert. Seit Anfang Jahr ist dieser Index um 18 Prozent gefallen. BVK-Mediensprecher Florian Küng relativiert aber die Verluste: «Auf Stufe Gesamtportfolio», so Küng, resultierten aus den Börsenturbulenzen in China «kaum messbare Verluste.» Wie viele Millionen Franken sind allerdings «kaum messbare Verluste»? Die BVK will nicht präzise werden und vertröstet auf die Medienkonferenz im Januar.
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Auch bei der Pensionskasse der Bundesbeamten, der Publica, will man keine Zahlen nennen, höchstens Prozentangaben. Stefan Beiner ist Leiter Asset Management bei der Publica. Er sagt: «Die Pensionskasse Publica investiert ebenfalls in China, allerdings nicht in Shenzhen, sondern an der Börse in Hongkong. Knapp 2 Prozent des verwalteten Vermögens sind in Hongkong angelegt. Die in Hong Kong aufgelisteten Titel haben nicht so viel an Wert eingebüsst wie die Börse in Shenzhen.»
Auch bei den anderen angefragten Pensionskassen zeigt sich ein ähnliches Bild. Zwar wird in China investiert, die Beteiligungen liegen aber – gemessen am Gesamtvermögen – nur zwischen eins und zwei Prozent. Ende Jahr ist Zahltag. Dann wird sich zeigen, wie viel Geld unsere Pensionskassen wiklich verloren haben.”