Die NNZ am Sonntag hält nicht viel von der Idee der GSK, als Teilkompensation der Umwandlungssatz-Senkung die AHV-Neurenten um 70 Fr. zu erhöhen. Sie weist viel mehr darauf hin, dass das Sozialwerk schon so in grosser Gefahr ist, in Schieflage zu geraten und auch in Sachen Rentenalter unser Land einen sehr luxuriösen Sonderkurs fährt. Dazu einige Zitate aus dem Artikel von Markus Städeli:
“Nein, es ist kein Witz: Die Sozialkommission des Ständerats will die Altersvorsorge mit höheren Ausgaben sanieren: 70 Fr. mehr AHV-Rente für alle Neurentner und mehr Geld für Ehepaare. «Alleine die vorgeschlagene Erhöhung der Renten um 70 Fr. kostet so viel, wie mit der Angleichung des Rentenalters zwischen Mann und Frau herausgeholt werden kann», sagt Jérôme Cosandey, Experte für Altersvorsorge bei der liberalen Denkfabrik Avenir Suisse.
Auch andere Beschlüsse der Ständeratskommission zur Reform von erster und zweiter Säule erstaunen: So sollen die Lohnnebenkosten steigen. Ist es wirklich hilfreich, wenn die Schweiz mit ihrem Franken-Problem den Faktor Arbeit zusätzlich verteuert? Die Vorschläge der Ständeratskommission, die einen Linksdrall aufweisen, werden wohl schon in der kleinen Kammer zerzaust werden. Man muss ihnen deshalb keine allzu grosse Bedeutung beimessen.
Die UBS hat letztes Jahr zusammen mit dem Forschungszentrum für Generationenverträge der Universität Freiburg eine Studie gemacht, welche die AHV-Finanzierungslücke auf 1000 Mrd. Fr. oder 173,4% der Wirtschaftsleistung (BIP) beziffert. Das entspricht in etwa der Staatsverschuldung von Griechenland von 177%. Die Parallele ist legitim: Denn ohne Gegenmassnahmen wird aus einer impliziten Staatsverschuldung eine explizite.
«Eine Erhöhung des Rentenalters ist politisch zwar anspruchsvoll. Dass man es aber nicht einmal versucht, finde ich bedenklich», sagt Cosandey. Eine Mehrheit der reichen Länder, allesamt Demokratien, habe Rentenalter 67 oder 68 beschlossen oder sogar schon eingeführt. «Ich hätte mir mehr Leadership von der Politik erhofft.»