Im zweiten Quartal wurde der kontinuierliche Rückgang des Diskontierungssatzes, der im Vorquartal einen historisch niedrigen Stand erreicht hatte, beendet. Dank des Anstiegs des Diskontierungssatzes um fast 30 Basispunkte gingen die Pensionsverpflichtungen entsprechend zurück. Diese gute Nachricht für Unternehmen wird jedoch zum Teil durch die negative Anlagerendite des Benchmark-Portfolios getrübt. Insgesamt stieg der Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) um 2,0 Prozentpunkte, wie aus dem Towers Watson Pension Index hervorgeht, der von 95,0 per 31. März 2015 auf 97,0 per 30. Juni 2015 kletterte.

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«Die aktuelle Entwicklung der steigenden Diskontierungssätze ist sowohl für die Vorsorgepläne als auch für die Unternehmen als Plansponsoren längst überfällig und vielversprechend», kommentiert Peter Zanella, Head of Retirement Solutions bei Towers Watson in Zürich. Er fügt hinzu: «Dies könnte jedoch nur eine kurze Atempause darstellen. Angesichts der laufenden Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Griechenland herrscht noch erhebliche Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Aktien- und Anleihemärkte sowie der Entwicklung des EUR/CHF-Wechselkurses, die ebenso wichtig für die Schweiz ist.»

Der in den vorausgegangenen Quartalen zu beobachtende Trend kehrte sich um. Im letzten Quartal wurden steigende Anleiherenditen und negative Anlagerenditen verzeichnet. Die Schweizer Renditekurve stieg über verschiedene Durationen hinweg um durchschnittlich etwa 20 Basispunkte. Damit sank der Wert der Pensionsverpflichtungen, da diese zu einem geringeren Satz abgezinst wurden. Der Rückgang der Pensionsverpflichtungen wurde durch die Minderung des Anlagewerts des Benchmark-Portfolios teilweise ausgeglichen, da die Rendite der von den Schweizer Pensionskassen üblicherweise gehaltenen Anlageklassen negativ war (gemäss BVG-40 plus Index von Pictet, der im Quartal um 2,4% sank). Insgesamt wirkt sich aber der Rückgang der Pensionsverpflichtungen stärker als die schwachen Anlageergebnisse aus, und führt damit zu einer Erhöhung des Deckungsgrads im letzten Quartal. Wenn sich der kurzfristige Trend steigender Zinsen bis zum Jahresende fortsetzt, könnten die Unternehmen geringere Pensionsverpflichtungen in ihren Jahresabschlüssen ausweisen.

Der Pensionsplanindex wird vierteljährlich von Towers Watson in deren Swiss Pension Finance Watch veröffentlicht und basiert auf den International Accounting Standards (IAS). Der Index stellt die quartalsweise Entwicklung des Ausfinanzierungsgrads dar, statt den sonst typischen Deckungsgrad der schweizerischen Pensionspläne anzugeben.