Michael Ferber berichtet in der NZZ über die Swiss Pensions Conference der CFA Society Switzerland in Rüschlikon. “Narrengold” ist gemäss Tim Jenkinson, der an der Tagung referierte, die Hoffnung auf Mehrertrag durch aktive Vermögensverwaltung. Jenkinson bezog sich dabei auf eine Untersuchung im Zeitraum von 1999 bis 2011, die sich auf die Empfehlungen von Beratungsgesellschaften im Bereich aktiv verwaltete US-Aktien-Finanzprodukte bezog. Gemäss dieser gelang es den Beratern durchweg nicht, mit ihren Selektionen einen Mehrwert für die Pensionskassen zu schaffen.

Den Beratern kommt im Vorsorge-Markt eine wichtige «Torwächter»-Rolle zu. Weltweit berieten sie Investoren über den Einsatz von Geldern in Höhe von 25 Bio. $, und die Branche weist laut dem Wissenschafter einen starken Konzentrationsgrad auf. Als Marktführer nannte er Hewitt mit 4,4 Bio. $ Anlagevermögen, Mercer mit 4 Bio. $, Cambridge Associates (2,5 Bio. $), Russell (2,4 Bio. $) und Towers Watson (2,1 Bio. $).

An dem Anlass wurden Stimmen laut, die die Aussagekraft der Studie für den Schweizer Markt in Zweifel zogen. Führende Beratungsgesellschaften hierzulande sind etwa PPCmetrics, Ecofin, Complementa oder c-Alm. Diese empfehlen den hiesigen Pensionskassen oft passiv verwaltete Produkte mit niedrigen Kosten. Christian Dreyer, Chef von CFA Switzerland, äusserte sich dennoch kritisch. So gäben Berater hierzulande den Kassen oft Anlageempfehlungen und wählten Vermögensverwalter aus. Gleichzeitig übernähmen sie bei denselben Einrichtungen das Investment-Controlling. So kontrollierten sich Beratungsfirmen nicht selten selbst, was Interessenkonflikte schaffe.

  NZZ