imageAndreas Fischer nimmt sich im Tages-Anzeiger des Problems der gestaffelten Altersgutschriften an, welche ein Problem für ältere Arbeitnehmer sein können und deshalb vom Bundesrat im Rahmen der AV2020 ausgeglichener ausfallen sollen. Laut BFS hat heute etwa jede fünfte Pensionskassen altersunabhängige Gutschriften. Im Artikel heisst es dazu: “Eine Stichprobe des «Tages-Anzeigers» bei Kassen unterschiedlicher Grössen und Branchen bestätigt die Zahlen. Gefragt wurde jeweils nach den Beiträgen, welche die Arbeitgeber entrichten, da nur diese einen Kostenfaktor darstellen. Von den zwölf Vorsorgeeinrichtungen in der Umfrage haben lediglich drei nicht nach Alter abgestufte Beiträge: jene der Migros, des Gastgewerbes und der Krankenkasse CSS. (…)

Was hindert denn die Kassen und insbesondere die Arbeitgeber, für alle Altersgruppen gleich hohe Beitragssätze festzulegen und damit die Kosten für ältere Arbeitnehmende zu senken? Es sei sehr schwierig, von einem System mit gestaffelten Beiträgen wegzukommen, sagt Christoph Ryter, Leiter der Migros-Pensionskasse und Präsident des Pensionskassenverbands Asip. Wechselt eine Kasse mit einem abgestuften Beitragssystem zu einem, bei dem die Beitragssätze für alle gleich sind, gehe dies zulasten der älteren Versicherten. Diese profitierten nach dem Wechsel nur noch von tieferen Durchschnittsbeiträgen statt wie ursprünglich vorgesehen von stets steigenden höheren Beiträgen. Das wirke sich auch negativ auf die Leistungen aus. Um abrupte Leistungskürzungen zu verhindern, brauche es für den Systemwechsel einen langsamen Übergang, so wie dies zum Beispiel der Bundesrat mit der Altersvorsorge 2020 vorsehe, sagt Ryter.

Es gibt noch andere Gründe für das mangelnde Interesse an Durchschnittsbeiträgen. Laut dem Pensionskassenexperten und Vorsorgeberater Martin Hubatka können sich nur gut ausgebaute Vorsorgeeinrichtungen, die weit mehr als das gesetzlich vorgeschriebene Obligatorium bieten, ein System mit altersunabhängigen Beiträgen leisten, weil es da die Umverteilung zwischen Jung und Alt braucht.

Doch der Trend gehe in die andere Richtung: Viele Kassen hätten früher ein egalitäres Beitragssystem gehabt, dieses dann aber aufgegeben zugunsten eines Systems mit altersmässig abgestuften Beitragssätzen. «Ein System, bei dem alle gleich hohe Beiträge zahlen widerspricht dem Zeitgeist, weil es Solidarität unter den Altersgruppen verlangt.»

 Tages-Anzeiger