imageAn der Mitgliederversammlung des ASIP hat Dewet Moser, stv. Direktionsmitglied der Schweiz. Nationalbank, in einem Referat ausführlich über die Überlegungen und Entwicklungen informiert, welche die SNB am 15. Januar zur Aufhebung des Mindestkurses gegenüber dem Euro veranlasst haben. Moser ging dabei auch auf die Forderung des ASIP ein, die Pensionskassen von den Negativzinsen zu befreien. In seinem Referat hielt Moser fest:

Für den Aufwertungsdruck auf den Franken waren in den letzten Jahren nämlich nicht nur ausländische Investoren verantwortlich, wie ein Blick auf die Zahlungsbilanz zeigt. So haben sich seit Ausbruch der Finanzkrise die privaten Kapitalflüsse der Schweiz umgekehrt. Während dem kumulierten Leistungsbilanzüberschuss von rund 400 Mrd. Franken im Zeitraum von 2002 bis 2008 private Kapitalexporte in gleicher Höhe gegenüberstanden, wurden diese Flüsse in der Phase mit dem Mindestkurs durch die Interventionen der SNB am Devisenmarkt ersetzt. Der Risikoappetit in der Schweiz hat sich stark reduziert. Der inländische Privatsektor investiert nur noch zurückhaltend im Ausland. Darüber hinaus wurde ein Teil des hohen Auslandvermögens in die Schweiz repatriiert, was zur Frankenstärke beigetragen hat.

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Für den starken Franken sind somit auch inländische Investoren verantwortlich. Zu diesen zählen bekanntlich die Pensionskassen. Die verschiedenen Statistiken zu den Auslandanlagen der Pensionskassen legen den Schluss nahe, dass der Frankenanteil des gesamten Vorsorgevermögens seit Beginn der Finanzkrise tendenziell zugenommen hat. Damit einhergehend hat auch die durchschnittliche Absicherungsquote von Fremdwährungsanlagen zugenommen. Dies müsste zu Nettokäufen von Franken geführt haben. Selbst bei einer stabilen Absicherungsquote kann allein die Wertsteigerung bei Fremdwährungsanlagen Frankenkäufe nötig machen. So hat auch der Pensionskassensektor seinen Anteil an der Frankenstärke. Damit möchte ich keineswegs einen Vorwurf verbinden, haben doch die Pensionskassen als frankenbasierte Investoren im Interesse ihrer Versicherten durchaus vorausschauend gehandelt und ihre Währungsrisiken umfassend abgesichert. Umgekehrt gibt es aus geldpolitischer Sicht aber keine Berechtigung für eine Vorzugsbehandlung.

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Das sehr gut dokumentierte und ausführliche Referat von Dewet Moser kann von der Homepage der SNB heruntergeladen werden.

  Referat Moser /  Bericht NZZ