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Die AHV, die erste Säule des Altersvorsorgesystems, hat im vergangenen Jahr 320 Millionen Franken mehr ausgegeben, als sie eingenommen hat. Jérôme Cosandey, Vorsorgespezialist des Think-Tanks Avenir Suisse, sieht hier eine negative Trendwende, wie er in einem Interview für die Web-TV-Sendung «Wirtschaft im Fokus» auf NZZ.ch sagte. Dieses sogenannte Umlageergebnis der AHV ist 2014 zum ersten Mal seit 1999 in die roten Zahlen gerutscht. Dies sei zwar prognostiziert gewesen, das Ausmass der negativen Entwicklung habe aber überrascht, sagte Cosandey. Die Fehlbeträge in der AHV könnten in den 2020er Jahren bereits auf mehrere Milliarden Franken pro Jahr steigen.

Die Gründe für die negative Entwicklung sieht Cosandey in der demografischen Alterung der Bevölkerung sowie einem mangelnden Reformwillen. Die geplante Rentenreform von Bundesrat Alain Berset gehe zwar in die richtige Richtung, reiche aber nicht aus. Die Politik müsse insbesondere bei der Erhöhung des Rentenalters mutiger sein.

  NZZ