Die NZZ schreibt “Die Zeichen der Verzweiflung mehren sich” und “Die Welt” behandelt “Die geheime Gefahr für Ihre Altersvorsorge”. Hintergrund: Die Zinsen sinken weiter, obwohl das kaum mehr vorstellbar ist. Was zur Folge hat, dass die Bondmärkte zunehmend illiquid werden.

In der NZZ heisst es: “Das Umfeld mit den unglaublich tiefen Zinsen verleitet Anleger dazu, qualitativ hochwertige Papiere kaum noch zu verkaufen. Einzelne Phänomene machen das Ausmass des von den Zentralbanken ausgehenden Anlagenotstands deutlich. So mussten Investoren Spanien am Dienstag erstmals dafür bezahlen, dass sie dem Land trotz seiner strukturellen Probleme Geld für drei Monate zur Verfügung stellen dürfen. Die europäischen Geschäftsbanken sind sogar so verzweifelt, dass sie ihren Konkurrenten etwas draufzahlen, wenn diese ihnen einen Teil der Überschussliquidität für drei Monate abnehmen: Der Drei-Monate-Euribor ist erstmals in den negativen Bereich gefallen.”

In der Welt wird über eine aktuelle BIZ-Studie berichtet. Dazu heisst es. “So warnte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), eine Art Thinktank der Zentralbanken mit Sitz in Basel, Ende März in einer umfassenden Studie vor gefährlichen Verschiebungen am Anleihenmarkt. "Viele Marktteilnehmer sagen, dass es schwieriger geworden ist, eine größere Anzahl von Anleihen zu handeln", schreiben die Autoren. Die Liquidität konzentriere sich zudem zunehmend auf nur noch einige wenige Anleihen.

Dieser Befund wird durch eine aktuelle Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) gestützt, einer Berufsvereinigung von Finanzanalysten. Demnach bewerten 58,6 Prozent der Investmentprofis die Liquidität an den Märkten für Unternehmensanleihen inzwischen als problematisch oder sehr problematisch. Ralf Frank, der DVFA-Generalsekretär, warnt schon vor einem regelrechten "Austrocknen des volkswirtschaftlich bedeutenden Markts für Unternehmensanleihen".

  NZZ / Die Welt