Die Berner Zeitung berichtet über einen Bericht zur Lage der maroden Kasse der Gemeinden Bolligen, Ittigen, Ostermundigen. Die Zeitung schreibt: “Es ist starker Tobak, den Colette Nova und Hans Flury auftischen. In einem 13-seitigen Papier analysieren sie die Gründe für die desolate Lage der Pensionskasse Bolligen-Ittigen-Ostermundigen (PVS BIO), die Ende 2013 mit über 36 Millionen Franken im Minus war. Nova und Flury – beide ausgewiesene Fachleute – kommen zum Schluss: Hätte der Stiftungsrat der PVS BIO seine Arbeit gut gemacht, stünde die Kasse heute viel besser da. (Nova, Vizedirektorin des BSV, ist Mitglied des Grossen Rats Ostermundigen.)

Ursula Lüthy kam 2012 in den Stiftungsrat und ist seit 2014 Präsidentin. Viele der kritisierten Fehler passierten vor ihrer Amtszeit. «Im Nachhinein lässt sich leicht sagen, der Stiftungsrat hätte anders entscheiden sollen», sagt Lüthy. Nach der Immobilien- und Bankenkrise 2008 habe die Kasse 2009 wieder «sehr gute Erträge erzielt».

Laut Nova und Flury war die PVS BIO gegenüber den Arbeitnehmern zu lange zu grosszügig und hätte längst auf das Beitragsprimat wechseln sollen. Dieses Szenario sei 2012 abermals berechnet worden, kontert Ursula Lüthy. Dabei habe sich gezeigt, dass der Primatwechsel weit über 10 Millionen Franken kosten würde. Deshalb habe der Pensionskassenexperte dem Stiftungsrat empfohlen, den Wechsel ins Beitragsprimat zu verschieben, bis die Kasse wieder besser dastehe. Für die Erhöhung des Deckungsgrades schlug der Experte laut Lüthy eine «Sanierung in kleinen Schritten» vor. Der Stiftungsrat vertraute dieser Einschätzung – zu sehr, wie sich nun zeigt. Der besagte Experte ist mittlerweile pensioniert.

  Berner Zeitung