Die NZZ befasst sich mit der Gefahr von illiquiden Anleihen-Fonds und was auf Schweizer Pensionskassen zukommen könnte.

Es könnte ein blosser Vorgeschmack auf weiteren Ärger mit Fonds für hochverszinsliche Anleihen gewesen sein: Die Erwartung der Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed und die Probleme der amerikanischen Energieproduzenten haben vorletzte Woche ein Erdbeben am US-Markt für hoch verzinsliche Anleihen ausgelöst. Viel Kapital floss aus High-Yield-Bond-Fonds ab, und ein Fonds musste die Rücknahme von Anteilen aussetzen. Dies machte den Markt noch nervöser. Solche Situationen könnten künftig öfter eintreten. Die Anleger, unter ihnen auch viele Schweizer Pensionskassen, sollten sich besser darauf gefasst machen. (…)

Die Schweizer Pensionskassen haben sich in letzter Zeit stark in ausländischen Unternehmensanleihen – auch solchen niedriger Qualität – engagiert, um die negativen oder extrem tiefen Zinsen der Staatsanleihen wettzumachen. Sie sollten sich die Situation klar machen und einerseits ihr Risikomanagement auf die Lage einstellen, anderseits aber auch mit den Fondsgesellschaften deren Notfallpläne für den Fall einer Marktpanik diskutieren. Abhilfe für den Obligationenhandel ist bisher nicht in Sicht. Die logische Lösung wäre, dass Fondsgesellschaften selber Obligationenhandelsfirmen gründen würden. Bisher schrecken sie aber wegen der Angst vor den regulatorischen Folgen vor einem solchen Unterfangen zurück.

  NZZ