Markus Brotschi befasst sich im Bund mit den Anlagesorgen der Pensionskassen nach dem SNB Mindestkurs-Entscheid. Er schreibt: “Wie schwierig die Lage ist, zeigt sich daran, dass manche Pensionskassen sogar prüfen, einen Teil des Kapitals als Bargeld aufzubewahren. Um sich die Negativzinsen der Banken zu ersparen, wie Marco Bagutti von der Auffangeinrichtung BVG sagt. Allerdings ist auch diese Anlage nicht gratis. Damit sich die Lagerung von Bargeld für eine Pensionskasse mit einem Kapital von 10 Milliarden Franken auszahlte, müsste sie mindestens 1 Milliarde in bar einlagern. Dafür müssten Militärbunker gemietet werden, sagt Bagutti. Er geht davon aus, dass die Kosten für Lagerung, Transport und Versicherung mindestens 0,5 Prozent betragen. Ob Versicherungen das Risiko überhaupt tragen würden, sei fraglich.

«Die Zuspitzung der Lage sollte allen klargemacht haben, dass Reformen in der Altersvorsorge dringend sind», sagt Martin Kaiser, Sozialversicherungsexperte des Arbeitgeberverbandes. In der ständerätlichen Sozialkommission, die vor zwei Wochen mit der Beratung der Grossreform Altersvorsorge 2020 begonnen hat, waren die Folgen der Frankenstärke ein Thema, wie FDP-Ständerat Felix Gutzwiller sagt. Er geht aber nicht davon aus, dass die Kommission die zum Paket geschnürten Revisionen von AHV und BVG zerlegt und einzelne Teile wie die Umwandlungssatzsenkung vorzieht. Einen solchen Schritt mit Rentenkürzungen lehnte das Volk 2010 wuchtig ab. Realistisch sei aber, das Paket zu verkleinern, sagt   Gutzwiller.”

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