Der Schweizerischer Gewerkschaftsbund unterstützt zwar den Bundesrat in seinem Konzept einer Paketlösung für die Reform von AHV und BVG, aber damit hat es sich aber schon. Die wesentlichen Elemente werden allesamt abgelehnt. Die Stellungnahme bietet im Grunde lediglich eine Plattform zur Werbung für das AHVplus-Projekt.

In der Mittelung des SGB heisst es u.a: 

  • die Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 trägt der Lebenssituation der Frauen über 60 nicht Rechnung. Ausserdem ist der Arbeitsmarkt schon heute nicht fähig, Personen in diesem Alter genügend Stellen anzubieten.
  • mit dem Referenzrentenalter 65 steigt die Unsicherheit für die Beschäftigten. Ab dem Erreichen des frühesten Rücktrittsalters von 62 Jahren würde den Arbeitnehmenden häufiger die Kündigung drohen als heute und die Altersdiskriminierung damit verschärft. Ausserdem öffnet das Referenzrentenalter 65 Tür und Tor für eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre.
  • Aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge, die in den nächsten Jahren in Rente gehen werden, ist eine Zusatzfinanzierung für die AHV für das nächste Jahrzehnt nötig. Der SGB unterstützt eine Zusatzfinanzierung in Form einer Erhöhung der Mehrwertsteuer. Aber auch höhere Lohnbeiträge dürfen kein Tabu sein. Sie wurden seit 1975 nicht erhöht.

Weiter lehnt der SGB “eine Schwächung der ohnehin schon tiefen Renten der obligatorischen beruflichen Vorsorge ab”. Die vorgeschlagene “drastische” Absenkung des Mindestumwandlungssatzes auf 6% beruhe “auf einer dünnen Faktenlage”. Der SGB ist gegen einen Mindestumwandlungssatz von 6%. Die vorgeschlagenen Massnahmen für den Leistungserhalt kämen für die Menschen mit tiefen Löhnen sehr teuer zu stehen und würden ihr Budget während der Erwerbsarbeit schmälern.

  Stellungnahme SGB  /   Mitteilung SGB