Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) übernimmt den bisher von allen Kantonalbanken getragenen Anlagefonds- und Vorsorgedienstleister Swisscanto. Sie zahlt dafür einen festen Kaufpreis von 360,3 Mio. Fr. und leistet in den Jahren 2016 bis 2018 weitere erfolgsabhängige Zahlungen.
Die Fondsgesellschaft, die sich bisher vollständig in Besitz der 24 Kantonalbanken befand, verwaltet insgesamt 121 Anlagefonds mit einem Gesamtvermögen von 42,1 Mrd. Fr., womit sie im Schweizer Anlagefondsgeschäft gemäss eigenen Angaben die Nummer vier ist. Swisscanto beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeitende an acht Standorten.
“Inside Paradeplatz” kommentiert: “Zürcher überzahlen Tiefpreis-Business – blutigste Übernahme der Geschichte – Staatsbank schickt Hunderte aufs Arbeitsamt.”
Update: Mit der Swisscanto Holding AG übernimmt die Zürcher Kantonalbank ebenfalls die Swisscanto Vorsorge AG, einen der führenden Dienstleister in der beruflichen Vorsorge in der Schweiz. Die unabhängige Geschäftstätigkeit des Unternehmens bleibt gewährleistet, so die Mitteilung der Swisscanto.
Von dieser Transaktion nicht betroffen sind die Swisscanto Anlagestiftungen, die verschiedenen Swisscanto Sammelstiftungen und die Swisscanto Freizügigkeitsstiftung.
Zu den personellen Konsequenzen wird mitgeteilt:
Die Verantwortung der Swisscanto Fondsleitung übernimmt Hans Frey, bisheriges Mitglied
der Geschäftsleitung von Swisscanto, als CEO. Die weiteren vier Mitglieder der
Geschäftsleitung von Swisscanto, Thomas Breitenmoser, Christophe Racine, Othmar
Simeon und Steve Cossins, führen in der Neuorganisation ihre angestammten Aufgaben
weitestgehend weiter. In der vereinten Organisation innerhalb der Zürcher Kantonalbank
werden nach wie vor Iwan Deplazes die Leitung des Asset Managements und Christoph
Schenk die Funktion des Chief Investment Officers innehaben. Die Aufgaben von Dr. Gérard
Fischer als Gesamtverantwortlicher der Swisscanto Gruppe und von Peter Bänziger als
Leiter Asset Management und Chief Investment Officer sind in dieser Form nicht mehr
vorgesehen. Dr. Gérard Fischer und Peter Bänziger werden nach der Übergabe der
Geschäfte im Verlauf des nächsten Jahres ausscheiden.