Die im Zusammenhang mit der AV2020 vom BSV in Auftrag gegebene Studie “Verwaltungskosten der Lebensversicherer im Bereich 2. Säule” analysiert die Struktur und den Umfang der effektiven Verwaltungskosten der Lebensversicherer im Geschäftsbereich Kollektivleben. Sie identifiziert die wichtigsten Kostentreiber und Kostensenkungspotentiale und macht Empfehlungen zur Verbesserung der Transparenz. Die Kostenanalyse zeigt, dass im Beobachtungszeitraum (2010 – 2012) die Vertriebskosten gestiegen, während die Verarbeitungskosten gesunken sind. Zudem wurden die Prozesse zur Kostenallokation beurteilt. Wie das BSV festhält, finden sich insgesamt keine Hinweise auf eine nicht sachgerechte Allokation auf den Kostenträger Kollektivleben.

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In der Zusammenfassung der Studie wird ausgeführt:

“Es zeigt sich, dass die Kosten für den Vertrieb gestiegen und jene für die Verarbeitung (IT, Versicherungstechnik, Bestands- und Leistungsmanagement) gesunken sind. Hauptgrund für den Anstieg des Kostentreibers Vertrieb sind die gestiegenen Vertriebsentschädigungen. Insbesondere der Anstieg der internen Vertriebsentschädigungen, welcher auf das starke Wachstum des Marktes im Untersuchungszeitraum zurückzuführen ist, hat zum Anstieg des Kostentreibers Vertrieb geführt.

Es wird daher empfohlen, die pro Vertrag angefallenen Vertriebsentschädigungen für Abschluss und Betreuung auszuweisen. Weiter wird empfohlen Risiko- und Kostenprämie bereits bei der Offertstellung separat auszuweisen. Beide Empfehlungen zielen auf eine Erhöhung der Transparenz gegenüber dem Versicherungsnehmer ab, was zu einem indirekten Druck auf die Kosten des Vertriebs führen kann. Gleichzeitig haben verschiedene Projekte zur Effizienzsteigerung dazu geführt, dass die Kosten für die Verarbeitung gesunken sind. Diese Resultate sind das Ergebnis des herrschenden Wettbewerbs im Markt für berufliche Vorsorge. Um die Verständlichkeit und Vergleichbarkeit im Rahmen der Betriebsrechnung für die Versicherungen der beruflichen Vorsorge zu erhöhen, wird empfohlen, funktionale Kostentreiber für die Gliederung des Betriebsaufwands zu verwenden.”

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