Die Junge CVP, Junge SVP und die Jungfreisinnigen wollen den Stimmen der nächsten Generationen gemäss einer gemeinsamen Mitteilung Rechnung tragen. Gemeinsam wollen sie sich für einen nachhaltigen Generationenvertrag und für effektive Massnahmen im Rahmen der Reform Altersvorsorge 2020 einsetzen. Mit der Botschaft sei der Bundesrat zwar auf dem richtigen Weg, gehe aber zu wenig weit. Sie fordern das Parlament auf, dies zu korrigieren und sich für einen nachhaltigen Generationenvertrag einzusetzen.
In der gemeinsamen Stellungnahme heisst es:
Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung
65/65 ist keine bahnbrechende Reform, sondern ein längst fälliger Schritt. 1948 wurde ein Rentner durch über sechs Erwerbstätige finanziert. Seit 2007 sind es weniger als vier Erwerbstätige auf einen Rentner. In Zukunft soll nach unserer Ansicht, ähnlich wie es Dänemark bereits praktiziert, das Referenzrentenalter aufgrund der Lebenserwartung angepasst werden.Umwandlungssatz entpolitisieren
Wir begrüssen die Senkung des Umwandlungssatzes, aber dieser Vorschlag des Bundesrates ist auf die Vergangenheit ausgelegt. Sowohl die Lebenserwartung, als auch die Zahl der Rentner, steigt kontinuierlich. Dieser Entwicklung muss Rechnung getragen werden. Die systemfremde Umverteilung in Milliardenhöhe geht sonst unbeschränkt weiter. Der Umwandlungssatz muss mittels technischen Gremiums und nicht durch die Politik bestimmt werden.Interventionsmechanismus entpolitisieren
Auch die Einführung eines Interventionsmechanismus ist in unserem Sinn. Wir fordern aber in dessen Ausgestaltung, dass als erstes strukturelle Anpassungen vorgenommen werden und erst zweitrangig Steuererhöhungen beschlossen werden.Griffige Massnahmen statt Umverteilung
Während die linken Parteien mehr Umverteilung fordern und die zweite zur ersten Säule machen, fordern die bürgerlichen Jungparteien griffige und nachhaltige Massnahmen. Es kann und darf nicht sein, dass wir die Augen vor der Realität verschliessen und die vorhandenen Finanzlöcher mit zusätzlicher Umverteilung schliessen.
Andere Töne kommen gemäss einem Bericht der NZZ von den Jungsozialisten. Präsident Fabian Molina sagt: «Wir können dem Paket so zähneknirschend zustimmen, wenn das Rentenniveau stabil bleibt.» Er befürchtet aber, dass die Botschaft von den Räten noch stark zerzaust wird. In eine «Neid-Debatte» Jung gegen Alt möchte er nicht einsteigen. Fakt sei, dass der Wohlstand schon seit Jahren von unten nach oben verteilt werde. Dies zeige etwa die Abschaffung der Erbschaftssteuer, welche meist den sowieso schon Privilegierten zugutekomme. Die Löhne der Unter- und Mittelschicht stagnierten im Gegenzug real. Mieten und Krankenkassenbeiträge seien massiv gestiegen. Weiter will die Juso die Pensionskasse abschaffen und der AHV zuführen. Das profitorientierte Modell der zweiten Säule sei «zutiefst unsozial», sagt Molina. Sinnvoll sei eine Flexibilisierung des Rentenalters nach unten. Die Wirtschaft habe ja schon heute Probleme damit, ältere Menschen zu integrieren. Daher müsse die Arbeitszeit generell reduziert werden.