imageMichael Ferber befasst sich in der NZZ mit den Rendite-Aussichten für Pensionskassen. Er schreibt: “Die Pensionskassen leiden an den künstlich tief gehaltenen Zinsen. Wie Swisscanto im Mai bekanntgab, müsste der «faire» Zins zehnjähriger Schweizer Staatsanleihen aufgrund der Wirtschaftslage und der Inflation bei rund 2% liegen, derzeit sind es aber nur 0,98%. In Europa ist dieser Effekt noch deutlicher zu spüren: Der «faire» Zins für deutsche Bundesanleihen müsste bei etwa 4% liegen, am Dienstag betrug er indessen 1,55%. Zwar sind die Zinsen nach den jüngsten Äusserungen von Bernanke leicht gestiegen, doch es bestehen Zweifel, dass sich dieser Trend fortsetzt.” (…)

“Im vergangenen Jahr sorgten vor allem die starken Aktienmärkte für eine gute Performance der Pensionskassen von durchschnittlich 7,2%. Allzu oft dürfte sich dies nicht wiederholen lassen. Die Wissenschafter Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton von der London Business School sehen eine Verbindung zwischen tiefen Realzinsen und darauffolgenden niedrigen Aktienrenditen. Gemäss den Wissenschaftern sind für die kommenden Jahre Aktienrenditen von durchschnittlich nur noch 3% bis 3,5% pro Jahr realistisch. Auch die hohen Bond-Erträge der letzten dreissig Jahre liessen sich nicht wiederholen. Behalten die Wissenschafter recht, müssen viele Pensionskassen noch deutlich konservativer rechnen.”

  NZZ