In der Handelszeitung befasst sich  Urs Aeberli mit dem Devisenhandel der Pensionskassen. Er schreibt: “Der Devisenmarkt ist mit einem täglichen Handelsvolumen von weltweit 4700 Milliarden Dollar nicht nur der grösste Finanzmarkt. Er ist auch einer der am wenigsten regulierten Märkte. «Ein Haifischbecken », meint Felix Adam. Der Geschäftsführer des Devisenberaters ACT Currency Partner schätzt: «Mittlere Pensionskasse zahlen pro Jahr 2 bis 3 Millionen Franken zuviel, grössere gar 10 bis 15 Millionen. Der Grund sei, dass viele Vorsorgeeinrichtungen auf professionelles Währungsmanagement verzichten und daher ungünstige Konditionen erhalten. Unprofessionelle Akteure geraten unweigerlich unter die Räder. Es gibt aber auch schwerwiegendere Vorwürfe. In Grossbritannien prüft die Finanzaufsicht derzeit Aussagen von Whistleblowern, die von Manipulationen der WM/Reuters-Wechselkurse berichten.

Eine Untersuchung der US-Fondsgruppe Russell quantifiziert, was die Pensionskassen bei ihren Devisengeschäften zu viel berappen. Im Schnitt zahlen sie 0,1 Prozentpunkte pro Transaktion. «Normal wären aber für die meisten Währungsmärkte in den Industrieländern nur 0,01 bis 0,03 Prozentpunkte», so die Studienautoren. Der Unterschied mag gering erscheinen – bei den milliardenschweren Handelsvolumen läppern sich aber gewaltige Summen zusammen. «Die Banken verdienen am Devisengeschäft sehr gut, weil die Pensionskassen das Augenmerk zu wenig auf die damit verbundenen Kosten richten », erklärt Adam. Der Fokus liege stattdessen primär auf tiefen Kosten in der Vermögensverwaltung. «Wenn die Pensionskassen die Banken auf unter 0,2 Prozent Gebühren für die Verwaltung ausländischer Aktien drücken, müssen sie sich nicht verwundern, wenn die Banken eine heimliche Quersubventionierung über die mit dem Mandat verbundenen Devisengeschäfte versuchen», so Adam.”

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