SNAGHTMLbc06b4Die Zeitschrift Soziale Sicherheit des BSV beschäftigt sich in Ausgabe 5/2013 mit dem Projekt Altersvorsorge 2020. Zu den Themen und Autoren zählen u.a.:

  • Reform Altersvorsorge 2020: umfassend, ausgewogen, transparent (Sibel Oezen, BSV)
  • Das Referenzalter als Schlüsselkonzept der Reform Altersvorsorge 2020 (Brigitte Gautschi, BSV)
  • Weiterbeschäftigung im Rentenalter: ein Blick in die Praxis (Suzanne Schär, BSV)
  • Umwandlungssatz und weitere BVG-Bestimmungen (Jean-Marc Maran, BSV)
  • Massnahmen für die Verbesserung der Transparenz in der beruflichen Vorsorge (Philipp Rohrbach, BSV)
  • AHV-Finanzen: Stabilisierung über sozialverträgliche Massnahmen (Suzanne Schär, BSV)
  • Diskussion der Altersvorsorge auf internationaler Ebene (Claudina Mascetta und Cyril Malherbe, BSV)
  • Chance und Risiko zugleich (Martin Kaiser, Schweizerischer Arbeitgeberverband)
  • Gute Verpackung – schlechter Inhalt (Doris Bianchi, Schweizerischer Gewerkschaftsbund).

Martin Kaiser (Arbeitgeberverband) hält fest: “Der Bundesrat will mit seiner Reform «alles auf eine Karte setzen» und riskiert dabei mittelfristig einen Scherbenhaufen. Diese Strategie ist mit Blick auf die grosse Bedeutung der Altersvorsorge nicht zu verantworten. Der SAV verfolgt ebenfalls einen gesamtheitlichen Ansatz, bei dem die Leistungen der 1. und 2. Säule aufeinander abgestimmt sind. Im Gegensatz zur Landesregierung fordert er aber eine klare Priorisierung mit möglichst rasch einsetzenden Massnahmen und einen gestaffelten Reformprozess im Rahmen eines Masterplans.

Doris Bianchi (SGB) wiederholt die bekannte Kritik an der Umwandlungssatzsenkung: “Während der Prozess gut aufgegleist ist, überzeugen die wichtigsten Eckwerte vorerst nicht. In der beruflichen Vorsorge ist mit der Senkung des Mindestumwandlungssatzes von 6,8 auf 6,0 Prozent die grösste Rentensenkung aller Zeiten geplant. Für die Gewerkschaften ist dies eine Provokation, denn damit sind Renteneinbussen von 12 Prozent verbunden. Die Herabsetzung entspricht den Forderungen der Pensionskassenbranche und missachtet die Anliegen der Bevölkerung, die eine Senkung auf 6,4 Prozent vor drei Jahren mit über 70 Prozent Nein-Stimmen verworfen hat.”

pw. Das ist wie üblich beim SGB rein politisch argumentiert, als ob damit die technischen Voraussetzungen und die Marktverhältnisse aus der Welt geschafft werden könnten. Fällt das beim SGB wirklich niemandem auf oder glaubt man dort, sich ohne Verlust an Glaubwürdigkeit darum foutieren zu können? Der Abstimmungserfolg um den Umwandlungssatz von 2010 erweist sich je länger je mehr als gefährliche Sackgasse, in die sich nicht nur die Gewerkschaft sondern die ganze Sozialpolitik hineinmanövriert hat.

  CHSS 2013/5