Das Thema Gleichbehandlung der Aktionäre wird im Schweizer Parlament intensiv diskutiert. Die Rechtskommission des Nationalrats will Grossaktionäre weiterhin besser stellen als Publikumsaktionäre. Die Schwyzer FDP-Nationalrätin Petra Gössi nimmt in einem Interview auf finews Stellung; Auszug.
finews: Wie beurteilen Sie das Verhalten der Pensionskassen – eine wichtige Grösse im Aktionariat der meisten Publikumsgesellschaften – in der Frage der Gleichbehandlung der Aktionäre? Verhalten sie sich in dieser Frage zu passiv, weil der PK-Gilde eine treibende Kraft resp. eine gemeinsame Stimme fehlt?
Petra Gössi: Mit dem ASIP verfügen die Pensionskassen über einen starken Dachverband. Es wäre tatsächlich wünschenswert, dass gerade auch die Pensionskassen ihre Verantwortung wahrnehmen und bei Aktiengesellschaften ein aktiveres Auge auf die Einhaltung von Corporate Governance-Regeln werfen.
Dies ist aber nur mit einem entsprechenden Engagement und einer Auseinandersetzung mit der investierten Gesellschaft möglich, was wiederum mit grossen Herausforderungen an Pensionskassen verbunden ist. Vermutlich drückt zudem der Schuh an anderen Orten stärker. Ich denke hier an die Diskussion um die Reduktion des Umwandlungssatzes und die zu hohe Verzinsung der Kapitalien.