Knapp 3 Milliarden Franken: So gross sind die Deckungslücken der Pensionskassen der bernischen Lehrpersonen und des Staatspersonals zurzeit.

Das komplexeste und «teuerste» Thema der Kantonspolitik der nächsten Jahre ist gesetzt: die Sanierung der staatlichen Pensionskassen BLVK (Lehrpersonen) und BPK (Verwaltungspersonal). Ihre Unterdeckung lag Ende 2011 bei 2,8 Milliarden Franken. Je nachdem, wie stark sie ihre Renditeerwartungen senken, wächst die Lücke auf 5,5 Milliarden, schreibt die Berner Zeitung.

Der externe technische Leiter des Mammutprojekts, Stephan Wyss von Swisscanto, gab vor den Delegierten der BLVK einen Überblick. Eines hat er eindringlich betont: Man dürfe die diversen Baustellen nicht vermischen. Er sagte, man werde sich zwar über höhere Beiträge und/oder Leistungskürzungen Gedanken machen müssen – vor allem wohl über eine Erhöhung des Rentenalters bei der BPK von 63 auf 65, allenfalls auch über die Reduktion der künftigen Renten (die heutigen sind unantastbar).

Wyss betonte aber, ein allfälliger Abbau hätte nichts mit dem Primatwechsel zu tun. Der Grund seien – wie bei vielen Pensionskassen – das anhaltend tiefe Niveau der Renditen und die steigende Lebenserwartung.

Bei alldem gibt es ein Fragezeichen: Der Kanton kann sich auch für eine «Teilkapitalisierung» entscheiden und seine Kosten damit stark reduzieren. Der Deckungsgrad der Kassen müsste nur 80 Prozent betragen; für den Rest müsste der Kanton eine Staatsgarantie übernehmen. Dieser Weg sei jedoch nur vordergründig einfacher, warnte Wyss. Eine harte Sanierung sei zwar vermeidbar, dafür schiebe der Kanton eine wachsende Schuld weiter vor sich her, zulasten folgender Generationen. Er und die BLVK-Spitze sprechen sich für eine «Vollkapitalisierung» aus.

Berner Zeitung