“Wenn heute Gemeinden, die der kantonalen Zürcher Pensionskasse BVK angeschlossen sind, nach noch mehr Steuergeldern schreien, ist das absurd: Sie haben als Arbeitgeber mitsamt ihren Arbeitnehmern und Rentnern in den neunziger Jahren von Zuschüssen in Milliardenhöhe profitiert”, schreibt Charlotte Jacquemart”  in der NZZ am Sonntag. “Insgesamt wurde die BVK zwischen 1995 und 2002 verpflichtet, 3,6 Mrd. Fr. an Reserven zu verteilen. Das ist zehnmal mehr als die Anlageverluste, die der entlassene Anlagechef Daniel Gloor durch seine maroden Investitionen verursacht hat. Die Geschenke an Rentner, Arbeitgeber und -nehmer kamen in Form von «Beitragsferien», Höherverzinsungen, Sondergutschriften, Teuerungszulagen für laufende Renten, Erhöhung der Sparguthaben daher – stets mit dem Segen der zuständigen politischen Instanz. Fast alle diese Entscheide wurden unter Finanzdirektor Eric Honegger gefällt. Die erste Tranche Teuerungszulagen für die Rentner über 78 Mio. Fr. wurde 1995 ausbezahlt, obwohl sich die BVK in einer Unterdeckung befand und der Experte der beruflichen Vorsorge davor warnte. Das störte die Politiker nicht, denn: Die angeschlossenen Arbeitgeber (Gemeinden, Institutionen, Kanton) konnten so ihre eigenen angespannten Budgets schonen. Allein für Teuerungszulagen auf laufenden Renten wurden der BVK von 1995 bis 2000 Mittel in Höhe von 1174 Mio. Fr. entzogen. All diese Massnahmen führten zu Renten, die 13% höher lagen als jene in der Stadt Zürich.”

 NZZ