imageIn einem Interview mit dem Blick kommentiert Martin Freiburghaus, Geschäftsführer der Veska, die Konsequenzen der Währungsturbulenzen auf die Vorsorgeeinrichtungen. Auszüge aus dem Gespräch:

Wie gefährlich ist der viel zu starke Franken für die Pensionskassen und damit für die Renten?
Man sollte den Leuten nicht zu viel Angst machen. Sie müssen sich aber darauf einstellen, dass ihr Pensionskassenkapital weniger verzinst wird und die Renten sinken werden.
Erklären Sie!
Wahrscheinlich wird der Bundesrat den BVG-Mindestzins für 2012 senken. Heute liegt dieser Zins bei 2,0 Prozent. Zudem muss die Senkung des Umwandlungssatzes wieder zur Diskussion gestellt werden.
Wieso?
Über die letzten zehn Jahre betrachtet sind die Erträge schlicht ungenügend. Goldige Aktienjahre wie in den 1990ern – das gibt es wahrscheinlich nicht mehr so schnell.

Und jetzt? Ist die Situation bereits wieder so schlimm wie 2008?
Wenn es so weitergeht, werden viele Pensionskassen in eine Unterdeckung kommen. Dabei standen Ende 2007 die meisten Pensionskassen besser da als Ende 2010. Über die letzten zehn Jahre betrachtet sind die Pensionskassen einfach immer schmalbrüstiger geworden.
Was ist am schlimmsten im Moment – der Franken, die Euro-Krise, die USA oder die schlechten Konjunkturprognosen?
Es ist die Häufung vieler Unsicherheiten. Das haben Börsen und Anleihemärkte nicht gern.
Wie reagieren Sie mit Ihrer Pensionskasse darauf?
Im Moment unternehmen wir nichts. Die Erfahrung zeigt, dass es sich nicht auszahlt, wenn man in Extremsituationen schräubelt. Man darf nicht langfristige Strategien kurzfristig über den Haufen werfen. Und langfristig sollten Aktien mehr Ertrag geben als Obligationen – sonst stimmt ja das ganze ökonomische Modell nicht mehr.

 Blick