asip110 der über 1000 Mitglieder des Pensionskassenverbands ASIP haben am 6. Mai den Weg nach Fribourg zur Mitgliederversammlung 2011 gefunden. Der geschäftliche Teil war geprägt von den Ausführungen des Präsidenten, Christoph Ryter, zu den zahlreichen aktuellen Fragen, welche derzeit zu behandeln sind. Natürlich fand die Vernehmlassung zur Strukturreform Erwähnung, auf welche der Verband ungewöhnlich kritisch reagiert hat. Ryter wiederholte einige der zentralen Kritikpunkte, wie etwa die Beschränkung der Kompetenzen des SR oder den Auftrag an die Revisionsstelle, Angaben von SR-Mitgliedern zu den Vermögensverhältnissen stichprobenweise einer Prüfung zu unterziehen. Damit kann sich der Verband nicht abfinden und hat dies auch schon wiederholt zum Ausdruck gebracht.

Die Arbeit am Bericht des BSV zur Zukunft der 2. Säule wurde bereits aufgenommen. In dessen Zentrum steht die aufgeschobene Senkung des Umwandlungssatzes. Der ASIP hat seine Vorstellungen darüber zu Papier gebracht und dem BSV unterbreitet. Nach Meinung des Verbands bildete eine der Schwachstellen in der abgelehnten Vorlage das Fehlen flankierender Massnahmen. Der ASIP empfiehlt deshalb, bei der Neuauflage des Geschäfts entweder den Koordinationsabzug zu senken, die Sparbeiträge zu erhöhen oder andere Massnahmen vorzusehen.

Zwar steht derzeit ein Solvenztest für Pensionskassen nicht zur Diskussion, der ASIP möchte aber für eine allfällige Diskussion vorbereit sein. Entwickelt wurde deshalb ein System, das von den Vorsorgeeinrichtungen mit vertretbarem Aufwand angewendet werden könnte. Im Kern handelt es sich dabei um eine Liquidationsbilanz. Ryter unterstrich jedoch mit Nachdruck, dass der ASIP “fundamental” gegen einen solchen Test sei. Allerdings erwähnte er auch die damit verbundenen Vorteile, wie die erstmalige Vergleichbarkeit der Finanzierungssituation der Kassen auf Basis einer einheitlichen Bewertung der Verpflichtungen.

In Kürze sind die Berichte über die allgemeinen sowie die Vermögens-Verwaltungskosten, die vom BSV in Auftrag gegeben worden sind, zu erwarten. Ryter betonte, dass dabei der Fokus auf das Kosten / Nutzen-Verhältnis zu legen sei. Eine absolute Kostenminimierung könne nicht im Interesse der Kassen und ihrer Versicherten liegen.

Nach Abschluss der Vernehmlassung zur Neuregelung des Vorsorgeausgleichs bei Scheidung hat der ASIP neue Vorschläge erarbeitet, welche eine praxisgerechte Lösung beinhalten. Die ursprünglichen, vom BSV entwickelten Ideen, wurden nicht nur vom ASIP, sondern auch von den Sozialpartnern mit allerhand Spott und Häme bedacht und dem Amt empfohlen, sich künftig mit Vorteil die Unterstützung von Fachkräften zu sichern.

Weiter machte Ryter Werbung für Dienstleistungen des ASIP wie Performancevergleich und Ermittlung der Fees für die Vermögensverwaltung durch Kohlberg Ass.  Zudem wurden die Mitglieder aufgefordert, auf der Website des Verbands ihre aktuellen Mitgliederdaten einzugeben.

Neu ist der ASIP jetzt auch in der Westschweiz vertreten, und zwar durch Yves-Marie Hostettler, Jurist in der Rechtsabteilung der Retraites Populaires, der als Ansprechpartner in der Romandie amtet.

Auf 2012 sollen die Mitgliederbeiträge erhöht werden – die Rechnung 2010 schliesst erstmals mit einem kleinen Fehlbetrag. In der Diskussion wurde vor allem der Zeitpunkt kritisiert. Ryter erwiderte, dass der Zeitpunkt für unpopuläre Massnahmen nie optimal sein könne. Der Antrag fand mit 5 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen das Placet der Mitglieder.