NZZaS-PKs-Obligationen

“Rund 40 Prozent der für die Altersvorsorge angelegten Gelder sind in Obligationen parkiert. Ein schneller Zinsanstieg wird den Kassen grosse Buchverluste bringen, Gegenmittel gibt es kaum, schreibt Marc Fischer in der NZZ am Sonntag vom 22.5.11. «Hohe Zinsen sind momentan die grösste Sorge von Pensionskassenmanagern», sagt Michael Brandenberger vom Pensionskassenberater Complementa. Die Wertberichtigungen, welche die Pensionskassen zu verbuchen hätten, könnten schnell einmal in die Milliarden gehen. «Bei einem Zinsanstieg um 2 Prozentpunkte in einem halben Jahr resultiert bei einem durchschnittlichen Obligationenportfolio mit einer Duration von fünf Jahren ein Verlust von 10 Prozent», rechnet Brandenberger vor. Weil andererseits mit neu allozierten Geldern eine um 2 Prozent höhere Rendite erzielt werden könnte, beliefe sich der Nettoverlust in den Obligationenportfolios grob geschätzt auf rund 8 Prozent. Gemessen am Gesamtbestand von 240 Milliarden Franken, beliefe sich der Buchverlust demzufolge auf 20 Milliarden Franken. Das Dilemma der Kassen: Sie können eigentlich nichts dagegen unternehmen.

«Wir leben heute in einer Welt exponentieller Entwicklungen, da können die Zinsen in relativ kurzer Zeit auch um 200 Basispunkte in die Höhe schnellen», sagt Fabrizio Croce, Finanzanalytiker bei Kepler Capital Markets. Das Szenario der schlagartig ansteigenden Zinsen ist die dunkelste Variante für die Pensionskassen. Denn ein Zinsanstieg in relativ kurzer Zeit ist für die Kassen schwerer zu verdauen als eine kontinuierliche Anpassung über eine längere Zeit hinweg. Rezepte dagegen haben die Fachleute aber nicht.

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