PW. Der pensionierte Preisüberwacher Rudolf Strahm darf sich als Tages-Anzeiger-Kolumnist wieder einmal über die 2. Säule auslassen. Anlass ist der Abschluss der Vernehmlassung zur Strukturreform am 28.2.11. Dazu Strahm:

“Schon vor Ablauf dieser Frist hatte der Pensionskassenverband (Asip), welcher vor allem von der Privatassekuranz finanziert wird, hinter den Kulissen bei einer organisierten Begegnung mit Parlamentariern mit einem breiten Sperrfeuer gegen schärfere Aufsichtsregeln und gegen das Bundesamt für Sozialversicherungen intrigiert. Dabei ist die Oberaufsicht vom Parlament mit der Strukturreform im BVG ausdrücklich gewünscht worden. Der Pensionskassenverband müsste eigentlich die Versicherten und die gemeinnützigen Kassen vertreten. Doch die Asip und der Verband der BVG-Sammelstiftungen KGAST verfolgen verbissen die Deregulierungsdoktrin zum Vorteil von Banken und Privatassekuranz gegen die Versicherteninteressen.”

Kolumnist Strahm schwadroniert – wie das Zitat zeigt – frei von journalistischer Ethik und unbehindert von Sachkenntnis drauflos. Dass der ASIP von der Assekuranz finanziert sei, ist ausgemachter Mumpitz oder deutlicher, eine glatte Lüge. Dass die KGAST die Sammelstiftungen vertrete, einfach Quatsch. Wieso der ASIP die Interessen der Banken vertreten soll, unerfindlich und lediglich eine Unterstellung. Dass der Verband gegen die Oberaufsicht sei, reine Erfindung. Es genügt, die Stellungnahme des ASIP zu lesen, um die Fakten zu kennen.

Der geneigte Leser und die geneigte Leserin dürfen nach dieser Ouvertüre getrost davon ausgehen, dass auch der Rest der Kolumne nichts weiter als Ideologie eines in Sachen BV mehrfach bestätigten Ignoranten ist. Wieso tut sich der Tages-Anzeiger und vor allem seinen Lesern das an?

Update: Der ASIP hat sich in einer Stellungnahme “Bei den Fakten bleiben, Herr Strahm!” mit klaren Worten von der Polemik Strahms distanziert und die notwendige Richtigstellung vorgenommen.

 Artikel Strahm / Mitteilung ASIP