imageTowers Watson hat die Daten für die Unternehmen des Swiss Leader Index (SLI) erfasst. Dieser setzt sich zusammen aus den 20 SMI Titeln und den 10 grössten Werten der 30 SMI Mid (Mid Cap) Titel. Er enthält damit die 30 wichtigsten Werte des Schweizer Aktienmarkts und umfasst die bedeutendsten börsenkotierten Unternehmen des Landes.  In der Towers Watson-Studie werden die Vorsorgeverpflichtungen sowie die Höhe und Entwicklung des Vorsorgeaufwandes untersucht.

Die ausgewiesenen Vorsorgeverpflichtungen der SMI Gesellschaften blieben gegenüber dem Vorjahr auf praktisch unverändertem Niveau bei CHF 151 Mrd. An der Reihenfolge der fünf SMI Firmen mit den höchsten Vorsorgeverpflichtungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert. Es handelt sich um die UBS, Nestlé, Novartis, Credit Suisse und die Zurich Financial Services. Die Vorsorgeverpflichtungen dieser fünf Firmen belaufen sich auf insgesamt ca. CHF 97 Mrd. und machen somit 64 % der Vorsorgeverpflichtungen aller SMI Firmen aus.

Ein Blick auf die verwendeten versicherungstechnischen Annahmen zeigt, dass die durchschnittlich angewendeten Diskontsätze im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich gesunken sind (von 4.0 % auf 3.6 %). Die Reduktion der Diskontsätze um 0.4 % führt bei einer angenommenen Duration der Vorsorgeverpflichtungen zwischen 10 und 15 Jahren zu einem Anstieg der Vorsorgeverpflichtungen um ca. 4 – 6 % bzw. CHF 6 – 9 Mrd. für die SMI Firmen (CHF 6.5 – 9.5 Mrd. für die SLI Gesellschaften).

Da die Planvermögen im Jahr 2010 etwas stärker angestiegen sind als die Vorsorgeverpflichtungen hat sich das Defizit für die SMI Firmen von ca. CHF 16 Mrd. auf ca. CHF 13 Mrd. verringert. Damit stieg der über alle SMI Gesellschaften aggregierte Deckungsgrad der konzernweiten Vorsorgeverpflichtungen von 89.4 % auf 91.4 %. Damit liegt der Deckungsgrad jedoch immer noch deutlich tiefer als per Ende 2007 als dieser Wert bei 98.9 % lag. Der durchschnittliche Deckungsgrad aller SMI Firmen hat sich im Jahr 2010 ebenfalls von 87.4 % auf 89.6 % verbessert. Innerhalb der SMI Gesellschaften weisen Syngenta (99.9 %), ABB (96.5 %) und Credit Suisse (96.1 %) den höchsten Deckungsgrad aus. Die tiefste Deckung weisen Transocean (71.4 %), Roche (79.1 %) und Holcim (79.9 %) auf. Im Gegensatz zum Vorjahr verfügt somit kein Konzern im SMI über eine vollständige Deckung der Vorsorgeverpflichtungen.

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten während den Sommermonaten haben auch substantielle Auswirkungen auf die Deckungssituation der in den Firmenbüchern zu bilanzierenden Vorsorgeverpflichtungen. Zum einen haben sich die Planvermögen durch die jüngsten Einbrüche an den Finanzmärkten negativ entwickelt und es sind entsprechende Verluste zu erwarten. Anstelle einer erwarteten Rendite auf den Vermögensanlagen von ca. 4.9 % verzeichnet eine Vielzahl von Vorsorgeplänen negative Renditen bis Ende August 2011 (z. B. Pictet BVG 2005 40 Plus Index: – 4.8%).

Eine Senkung des Diskontsatzes führt zu einer Zunahme der Verpflichtungen. Es ist somit davon auszugehen, dass sich der aggregierte Deckungsgrad über alle SLI Gesellschaften auf ca. 80 % per Ende August 2011 reduziert hat. Der Deckungsgrad der SLI Gesellschaften ist somit schätzungsweise noch tiefer als per Ende 2007 im Anschluss an die Finanzkrise.

 TW Studie