imageDer PK-Experte Willy Thurnherr von Mercer äussert sich im Zusammenhang mit dem PK-Rating in einem Interview beim Tages-Anzeiger zu aktuellen Fragen der beruflichen Vorsorge. Konkret ging es dabei u.a. um den ökonomischen Deckungsgrad und damit verbundene Fragen der Finanzierungssituation der Vorsorgeeinrichtungen.  Auszüge aus dem Gespräch:

Herr Thurnherr, was würde geschehen, wenn die Pensionskassen den ökonomischen Deckungsgrad berechnen und ausweisen müssten?

Würde man ohne Übergangsfrist wechseln, dann wären die Folgen dramatisch, besonders für Kassen mit vielen Rentnern. Es gibt Pensionskassen, die mit einem technischen Zins von 3,5 bis 4 Prozent rechnen. Dies entsprach den ökonomischen Gegebenheiten vor 10 bis 15 Jahren. Seither sind die Zinsen markant gefallen, und es ist keine Trendwende in Sicht. Die Rentenverpflichtungen würden um 15 bis 25 Prozent steigen, wenn der Diskontsatz – zum Beispiel – auf 2 Prozent festgesetzt würde. Eine Umstellung hätte enorme Auswirkungen auf die Bilanzen von Pensionskassen.

Unsere Berechnungen zeigen, dass der Deckungsgrad der Teilnehmer am PK-Rating um 10 Prozentpunkte fallen würde. Ist dies repräsentativ?

Im Durchschnitt, so schätze ich, würde eine ökonomische Betrachtung sicher um 10, eventuell sogar um bis zu 20 Prozent des Deckungsgrads von schweizerischen Pensionskassen reduzieren. Damit würden ihre Verpflichtungen um mindestens 60 Milliarden Franken zunehmen. Viele Pensionskassen würden auf einen Deckungsgrad von 80 bis 90 Prozent zurückgeworfen und müssten saniert werden.

 Interview TA