Werner Enz hat in der NZZ die Bilanz der BVK Zürich näher angeschaut. Sein Fazit ist ernüchternd. Er schreibt: “Wer die BVK-Bilanz einer Analyse unterzieht, wird schwerlich in Begeisterungsstürme ausbrechen, denn die Deckungslücken sind ganz erheblich. Eine Asset-Liability-Studie hat laut Schönbächler den beruhigenden Befund erbracht, dass die Kasse dank einem Personalwachstum von jährlich geschätzt 2% noch lange die versprochenen Renten bezahlen könnte, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Weniger beruhigend ist aber, dass die im Prinzip 2000 auf den Beitragsprimat umgestellte Kasse Jahr für Jahr ganz erhebliche Umverteilungen zulasten der Aktiven vornimmt, was kein Zustand auf Dauer sein kann. Es ist denn auch so, dass die eine vergleichsweise günstige Altersstruktur aufweisende BVK mit einer sukzessiv verschärften Umverteilung – Beitragsprimat bleibt so ein leeres Wort – rechnen muss.

Vergangenes Jahr entfielen auf die 26 772 Rentner (27% der Versicherten) 45% des Kapitals. Die Aktiven (73%) müssen sich mit dem Rest bescheiden. Die BVK kalkuliert zudem noch immer mit einem technischen Zins von 4%, was mit Blick auf die Kapitalmarktverhältnisse mehr als kühn ist; der rechnerische Deckungsgrad betrug Ende Jahr 87,35% und ist de facto niedriger anzusetzen. Erstaunen mag, dass die Kasse bisher jeweils immer auch im überobligatorischen Teil des Alterssparens den BVG-Mindestzins gutschrieb. Ursula Gut, Regierungsrätin und BVK-Präsidentin in einer Person, steht nicht nur wegen der Korruptionsaffäre unter Druck. Es ist Zeit, eine kohärente Sanierungsstrategie umzusetzen, damit das Finanzloch nicht noch grösser wird.”