Das zu Ende gehende Jahr wird den meisten Pensionskassen in der Schweiz trotz Eurokrise und tiefer Zinsen zumindest eine schwarze Null bescheren. Zur dieser Einschätzung gelangt Michael Brandenberger von Complementa. So dürften die Renditen gemäss provisorischen Ergebnissen per Ende November zwischen 2 und 3,5 Prozent liegen, wie er gegenüber Schweizer Radio DRS erklärte,

«Man kann von einem durchzogenen, eher unterdurchschnittlichen Jahr sprechen, aber es war kein negatives», sagte Brandenberger. Die meisten Versicherten könnten also von ihren Kassen ein positives Resultat erwarten. Allerdings reicht das Plus nicht weit. Denn im langjährigen Durchschnitt müssten 4 bis 5 Prozent Rendite erwirtschaftet werden, um die Zahlungsverpflichtungen auch langfristig erfüllen zu können.

Christoph Ryter von der Migros-Pensionskasse als einer der grössten Vorsorgeeinrichtungen der Schweiz bestätigt in etwa das Szenario. Das Jahr sei «knapp zufriedenstellend». Es ist zwar kein ausserordentlich gutes Anlagejahr. Vermutlich werde sich die finanzielle Lage der Kasse aber nicht gross verändern, weder im positiven noch im negativen Sinn. Anfang Jahr wies die Migros-Pensionskasse einen Deckungsgrad von 104 Prozent aus, jetzt zum Jahresende dürften es in etwa gleich viel sein. Sie liegt damit im Branchendurchschnitt.

Auch Brandenberger geht  geht davon aus, dass die Deckungsgrade der Kassen unter den gegebenen Umständen leicht sinken oder mit Glück auf dem gleichen Niveau wie Ende 2009 verharren werden. Die Kassen müssen nun auf positive Konjunktursignale und steigende Aktienkurse hoffen. Denn mit den Obligationen als klassischem Anlageinstrument der Pensionskassen lassen sich angesichts der rekordtiefen Zinsen keine Gewinne erzielen.

 DRS