Werner Enz äussert in der NZZ kritische Überlegungen zu den autonomen Sammelstiftungen. Er schreibt: “Man erinnert sich: Als die Winterthur-Versicherung vor sechs Jahren ihr BVG-Modell umbaute und die Umwandlungssätze, mit denen Altersgutschriften in Renten gewandelt  werden, stark senkte, ging eine Protestwelle durchs Land. Das Misstrauen gegenüber den privaten Lebensversicherern war gross, und unter tatkräftiger Beteiligung bürgerlicher Parteien bis hin zur FDP wurde das Feld legislatorisch so stark geöffnet, dass Hinz und Kunz unzufriedene KMU-Betriebe mit BVG-Anschlussverträgen bedienen durften.

Nach der Baisse von 2008 fördert eine unsentimentale Bestandesaufnahme Folgendes zutage: Die sogenannten unabhängigen Sammelstiftungen sind zwar rasch gewachsen, doch hat es viele von ihnen jetzt böse erwischt. Sorgenkinder, von denen in der Branche die Rede ist, sind etwa die Meta Sammelstiftung (Performance 2008: 31,4%) und Profond (-25,7%), die mit Aktienquoten von mehr als 30% und einem Deckungsgrad in der Gegend von 80% unterwegs sind. Es gibt auch vorsichtigere Sammelstiftungen wie Transparenta (-9,8%; Deckungsgrad von 92%). Jedenfalls zeigt sich jetzt immer deutlicher, dass das Modell einer unabhängigen Sammelstiftung, die ohne Eigenkapital BVG-Vorsorgegelder akquiriert und anlegt, nur fürs schöne Wetter taugt. Es zeichnen sich nun komplizierte Sanierungsübungen ab, wobei abzuwarten bleibt, unter welchen Bedingungen kantonale Aufsichtsgremien die Jahresrechnungen abnehmen. Es wäre ziemlich verfehlt, wenn unabhängige Sammelstiftungen mit starker Unterdeckung einfach weiterkutschieren dürften.”