image “Wie weiter mit den Pensionskassen? Mit einem Referendum und 205’000 Unterschriften hat die Unia die drohende Rentenkürzung vorerst gestoppt. Gewerkschafts-Chef Andreas Rieger (57) sagt, wie er unser Rentensystem sanieren will”, heisst es im Blick. Ein Auszug aus dem Interview.

Blick: Mit Ihrem Referendum gegen die Herabsetzung der BVG-Renten bringen Sie die ohnehin angeschlagene 2. Säule in eine dramatische finanzielle Schieflage.
Andreas Rieger:
Die 2. Säule hat in der Tat Probleme und wir haben dazu auch Lösungsvorschläge. Doch zuerst sollten wir uns darüber unterhalten, was unser Rentensystem überhaupt leisten muss.
Blick: Der Bundesrat will das Problem mit tieferen Renten beheben. Wie lösen Sie das Problem?
Rieger: Zunächst einmal müssen wir die hohen Kosten senken. Vor allem bei den tiefen Einkommen ist das Verhältnis von Einzahlungen und Verwaltungskosten miserabel. Wenn wir diese Einkommen mit einem AHV-Zusatz absichern, haben wir schon viel gewonnen. Zweitens gibt es immer noch zu viele kleine Pensionskassen.
Blick: Geht es Ihnen mit diesem Referendum nicht vor allem darum, Ihre eigene Basis zu mobilisieren?
Rieger: Sie müssen das Gesamtbild se­hen: Der Bankensektor hat uns in eine schwere Krise gestürzt, deren Zeche vor allem die Arbeitnehmer zahlen. Darüber hinaus will man uns jetzt noch die AHV und die 2. Säule kürzen. Mit unserem Referendum, das innert kürzester Zeit zustande gekommen ist, sagen wir: Halt, so geht es nicht weiter.

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