In den nächsten vier Jahrzehnten wird die Lebenserwartung der Männer von 79 auf 85 Jahre steigen, jene der Frauen von 84 auf 90 Jahre. Kommen heute vier 20- bis 64-Jährige auf einen Rentner, sind es 2050 nur noch zwei. Wenn das Pro-Kopf-Einkommen beibehalten werden soll, muss also die Erwerbsbeteiligung insbesondere der älteren Bevölkerung erhöht werden. Gelingt dies nicht, sinkt die Kaufkraft der Bevölkerung gemäss einer neuen Studie (Christian Jaag, Christian Keuschnigg, Mirela Keuschnigg: Alterung, Sozialwerke und Institutionen, Universität St. Gallen) um 20 Prozent.

Der 20-prozentige Rückgang der Pro-Kopf-Einkommen könnte laut den Forschern mit dem Rentenalter 68 halbiert werden. Anders ausgedrückt: Wenn die Lebenserwartung um ein Jahr zunimmt, muss der Ruhestand im Durchschnitt um 9,2 Monate hinausgeschoben werden. Arbeiten heute 40 Prozent aller 60- bis 70-Jährigen, müssten es im Jahr 2050 sogar 80 Prozent sein, damit das Wohlstandsniveau gehalten wird. Ohne Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt müssten die Lohnbeiträge für die Sozialversicherung um 8 Prozent angehoben werden, wenn es keine Abstriche bei den Leistungen geben soll.