Eine Woche nach dem Aufruf hat der K-Tipp nach eigenen Angaben bereits mehrere Tausend Unterschriften gegen die Anpassung des Mindestumwandlungssatzes gesammelt.
Januar 21, 2009
Versicherer bekennen sich zur Sozialpartnerschaft
Andreas Zingg, Vorsitzender des Kommission für soziale Fragen des SVV, hat vor den Medien die Sicht der Lebensversicherer zu Fragen der Vorsorge in der Schweiz dargelegt. Zu den behandelten Kernthemen – 3-Säulen-Konzept, Sozialpartnerschaft, Wettbewerb und Transparenz, Systemsicherheit, Optimierung der BV, entwickelte er die Positionen des Verbands. Im einzelnen legte er dar, dass die Versicherer klar hinter dem 3-Säulen-Konzept stehen. Eine Flexibilisierung des Rentenalters wird als wünschbar bezeichnet. Detailliert ging Zingg auf die Sozialpartnerschaft ein und betonte, dass der SVV voll hinter dieser stehe. “Der SVV sieht in der Parität und Mitbestimmung akzeptierte, vertrauensbildende Elemente der obligatorischen und umhüllenden beruflichen Vorsorge.” Seine Aussagen zum Thema Systemsicherheit: “Der SVV steht zum Vollversicherungsvertrag. Dieser entspricht den Bedürfnissen insbesondere der KMU, da er maximale Sicherheit gewährleistet. Zudem sind KMUs vielfach nicht bereit oder in der Lage, Vorsorgerisiken selber zu tragen. Parameter: Wir setzen uns für entpolitisiert festgelegte und ökonomisch korrekte Parameter ein. Die kapitalgedeckte Vorsorge basiert auf dem Äquivalenzprinzip, welches unter anderem durch überhöhte Umwandlungssätze gefährdet wird. Aufsicht: Der SVV befürwortet in der beruflichen Vorsorge längerfristig eine starke zentrale, fachlich professionelle Direktaufsicht.”
Versicherungswirtschaft in schwierigem Umfeld
Die Schweizer Versicherungswirtschaft hat sich 2008 in einem äusserst volatilen Umfeld gut gehalten und steht nach eigenem Bekunden “solide da”. Das Lebensversicherungsgeschäft verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 2,3%, die Schadenversicherung wuchs um 0,5%. Der Schweizerische Versicherungsverband SVV erwartet, dass die Versicherer aufgrund ihrer hohen operativen Stärke positive Ergebnisse aus dem Versicherungsgeschäft vorweisen werden, die Anlageergebnisse jedoch durch die Finanzmarktkrise beeinträchtigt werden. Dies einige der Highlights von der Jahrespressekonferenz des SVV.
Das Lebensversicherungsgeschäft – Kollektiv und Einzelleben – verzeichnete im Jahr 2008 gemäss den Hochrechnungen des SVV einen Zuwachs von 2,3% gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich Kollektiv-Leben stieg das Prämienvolumen um 2,8% (Angaben in Grafik in Mrd.Fr.). Damit bestätigt sich die im Jahr 2007 eingeleitete Trendwende in der beruflichen Vorsorge. Die Vollversicherung mit garantiertem Sparprozess wird von den KMU in schwierigen Zeiten wieder vermehrt geschätzt.
Pictet: Rekordverlust von CH-Aktien 2008
2008 war das schlechteste Jahr für Anlagen in Schweizer Aktien seit 1925. Das ist das Ergebnis der Langzeit-Studie von Pictet, die die jährliche Performance von Aktien und Obligationen in der Schweiz seit 1925 misst. Anleger mussten einen durchschnittlichen Verlust von 34,05% bei Schweizer Aktien hinnehmen, der damit einen traurigen Rekordstand erreichte, der die Werte von 1931 (-30,09%) und von 1974 (-33,14%) noch unterschreitet. Die von den Anlegern mit Schweizer Obligationen eingegangenen Risiken wurden im 2008 mit einem Durchschnittsgewinn von 8,20% mehr belohnt. Der Performance-Unterschied zwischen diesen beiden Anlagekategorien stellt mit einer durchschnittlichen Differenz von 42,25% ebenfalls einen neuen Jahresrekord dar.
Fondstrend / Pictet Aktienperformance
Post: Mittel für die PK
In einem Interview mit der Handels-Zeitung orientierte Post-CEO Ulrich Gygi auch über die Verhältnisse bei der Pensionskasse.
Ende November lag der Deckungsgrad bei 86%. Für das Vorjahr überwiesen Sie 250 Mio Fr. an die Pensionskasse. Mit der grösseren Deckungslücke ist der Bedarf dieses Jahr grösser.
Gygi: Ja, aber der Bund will trotzdem einen Gewinnbeitrag. Unser Deckungsgrad lag etwas unter 90% per Ende Jahr. Der Stiftungsrat muss Sanierungsmassnahmen ergreifen. Im Jahr 2008 wurde das Alterskapital mit dem gesetzlichen Mindestzins verzinst. Eine Möglichkeit wäre, diesen Zinssatz vorübergehend auf null zu senken, sofern das BVG dies erlaubt.
Wechseln Sie zur Pensionskasse der SBB, die noch schlechter dasteht?
Gygi: Nein, ich werde pensioniert und eine Rente beziehen. Einen Teil des Alterskapitals werde ich aus der Post-Pensionskasse herausnehmen und nicht wissen, wo anlegen (lacht).