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Nachdem in den letzten Tagen in den Medien diverse Spekulationen über die Verluste der Pensionskassen als Folge der Finanzkrise angestellt wurden, konnte Michael Brandenberger, CIO der Complementa, anlässlich eines Mediengesprächs der Swisscanto Entwarnung geben. «So schlimm sei es nun doch wieder nicht», beruhigte Brandenberger die Gemüter. Ausgehend von den Daten des Risiko Check-up 2008 errechnete die Complementa bis Ende August einen durchschnittlichen Deckungsgrad für alle Kassen von 103 Prozent, aktuell dürfte er bei 101% liegen. Für die privaten Kassen beträgt er  knapp 108% , für die öffentlichen bei 91%. Eine weitere Unterscheidung drängt sich auf für öffentliche Kassen mit und ohne Staatsgarantie. Solche mit Staatsgarantie liegen gemäss Hochrechnung bei knapp unter 100%, jene ohne bei 85%. Nachdem die Vorsorgeeinrichtungen im laufenden Jahr eine Deckungsgradeinbusse von durchschnittlich gut 7% erlitten haben, verfügen die privaten Kassen damit noch über genügend Schwankungsreserven, um einen weiteren Einbruch in ähnlicher Grössenordnung aufzufangen. Gemäss Brandenberger ein Ausdruck der Stabilität der Vorsorgeeinrichtungen.

Der Anteil der Kassen in Unterdeckung dürfte in der Grössenordnung von 19% liegen. Soweit es sich um privatrechtliche Kassen handelt, sind es mit wenigen Ausnahmen nur geringfügige Unterdeckungen knapp unter 100%, welche noch keine Sanierungsmassnahmen erfordern. Die Situation unterscheidet sich damit deutlich von jener Ende 2002, als beinahe die Hälfte der Vorsorgeeinrichtungen eine Unterdeckung aufwies. Zudem sind heute die Kassen für solche Stresssituationen weitaus besser gerüstet. Die rechtliche Situation ist klarer und in den Schubladen liegen Massnahmenpläne für den Notfall bereit.

Die weiteren Aussichten werden von der Swisscanto verhalten optimistisch beurteilt. Die Entspannung bei den Rohstoffpreisen verringert die Inflationstendenzen und gibt damit den Zentralbanken grösseren Spielraum für Massnahmen zur Wirtschaftsankurbelung.