Das Oltner Tagblatt schreibt zum Urteil im Fall Vera / Pevos: «Eine Überraschung stellten die sieben Freisprüche im Fall Vera/Pevos vor dem Amtsgericht Olten-Gösgen nicht dar. Man darf sogar sagen, dass diese aufgrund des Prozessverlaufs vom 30. Juni bis 11. Juli allgemein erwartet wurden. Auch dass der grösste und komplexeste Wirtschafts-Straffall, der je vor einem solothurnischen Gericht abgehandelt wurde, für den Kanton Solothurn zu einem der teuersten der Geschichte werden könnte, hat sich gestern bewahrheitet. Das Amtsgericht sprach nebst Genugtuungssummen von 65 000 Franken sowie einer Schadenersatzzahlung von 5000 Franken auch Parteientschädigungen (Kostenschriften der Rechtsvertreter etc.) von insgesamt Fr. 1 051 166.20; insgesamt kommt der Vera/Pevos-Prozess den Kanton Solothurn also auf rund 1,21 Mio. Franken zu stehen.»

Das Tagblatt rekapituliert in seinem Beitrag über den Prozess ausführlich die Begründung von Amtsgerichtspräsidentin Barbara Hunkeler und stellt ihre formellen wie materiellen Überlegungen zu den Freisprüchen dar. Ins Gewicht fielen dabei vor allem die Vorbehalte gegenüber der Anklageschrift. Anstelle des ferienhalber abwesenden zuständigen Staatsanwalts Martin Zeltner kommentierte Oberstaatsanwalt Matthias Welter den Entscheid für das Tagblatt. Überrascht zeigte sich Welter über das Urteil des Amtsgerichts Olten-Gösgen nicht, jedoch «ein bisschen enttäuscht». Man habe mit allem rechnen müssen, Schuldsprüchen wie Freisprüchen. Teilweise seien die Begründungen von Amtsgerichtspräsidentin Hunkeler nachvollziehbar gewesen, teilweise aber weniger. Offen ist im Moment noch, ob die Staatsanwaltschaft den Fall jetzt weiter zieht.

 Bericht Oltner Tagblatt