sbb Gleicher Job, gleicher Lohn, aber ungleiche Altersrente: Ein Lokführer der SBB erhält eine um 18 Prozent höhere BLS AGAltersrente als sein «Kollege» von der BLS. Dies verdankt er seiner Pensionskasse mit ihren grosszügigen Beiträgen.

«Stephan Gerber von der Pensionskassenberatung Abcon in Bern rechnet vor: Bei einem Jahreslohn von 65607 Franken kann der SBB-Mitarbeiter mit einer monatlichen Altersrente von 4342 Franken rechnen. Arbeitet er zum gleichen Lohn bei der BLS, beläuft sich die voraussichtliche Altersrente «bloss» auf 3656 Franken. Noch kleinere Brötchen backen die gut 400000 Schweizerinnen und Schweizer, die nur gemäss dem gesetzlichen Minimum laut BVG versichert sind: Sie kommen auf eine Monatsrente von 2932 Franken. Ursache dieser Diskrepanz: die grosszügigen Leistungen des Arbeitgebers SBB.

Die Diskrepanz würde noch grösser ausfallen, wenn das Altersguthaben der BLS und SBB zum gleichen Umwandlungssatz umgerechnet würde. In Zukunft könnte das sehr wohl der Fall sein,» schreibt die Berner Zeitung.

Die SBB-Angestellten profitieren nicht nur davon, dass die Sanierung zu einem überwiegenden Teil vom Arbeitgeber finanziert wird. Sie profitieren ebenfalls von überdurchschnittlichen Arbeitgeberbeiträgen. Gemäss Rudolf Stampfli (Geschäftsführer der PK-SBB) steht die Pensionskasse SBB mit ihren Beiträgen und Leistungen ungefähr im Mittelfeld. Stephan Gerber, der eben erst zum Präsidenten der Schweizerischen Kammer der Pensionskassen-Experten gewählt wurde, meint dagegen: «Das Leistungsniveau und das Verhältnis zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen sind bei der Pensionskasse SBB sehr grosszügig.» Da drängt sich die Frage auf, weshalb die Sanierung einseitig zu Lasten des Steuerzahlers erfolgt.

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