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Die Ascoop-Sammelstiftung mit ihren 150 öffentlichen Verkehrsbetrieben und im Tourismus tätigen Unternehmen weist per Ende 2007 einen Fehlbetrag von rund 580 Millionen Franken aus. Sollten auch noch Schwankungsreserven gebildet werden, bräuchte die Ascoop-Sammelstiftung rund 900 Millionen Franken. Sie will deshalb entsprechende Forderungen an den Bund stellen, wenn dieser die SBB-Pensionskasse unterstützt.

Auf dem Arbeitsmarkt steht die SBB mit den anderen Bahnen in direkter Konkurrenz. Wenn nun SBB-Angestellte dank einer feudalen Pensionskasse bessergestellt werden, bekommen die anderen Bahnen Rekrutierungsprobleme, zumal die Ascoop noch weit schlimmer dran ist als die Pensionskasse SBB. Der Deckungsgrad belief sich per Ende 2007 auf 80 Prozent; bei der SBB lag er dagegen bei 92 Prozent. Der Bundesrat wählte in seiner Antwort auf das Postulat klare Worte: «In erster Linie wird es nötig sein, die Ursachen genauer zu untersuchen, die zur gegenwärtigen schwierigen Lage der Ascoop geführt haben.»

PPCmetrics hat die Ursache bereits geprüft. Zu einem Drittel ist das Loch mit dem überdurchschnittlichen Aktienanteil zu erklären. Zu einem zweiten Drittel liegt die Schuld bei den Verantwortlichen, welche sich in riskante Geschäfte eingelassen haben, und zu einem Drittel schliesslich ist das Finanzloch auf ausbezahlte Leistungen zurückzuführen, die nicht voll finanziert waren. Nach Angaben von Ascoop-Direktor Urs Niklaus mussten diese Leistungen zum Teil auf Grund aufsichtsrechtlicher Bestimmungen ausgerichtet werden. Urs Niklaus denkt vorab an den technischen Zins von 4,5 Prozent, den die Ascoop angeblich auf Weisung des Bundesamts für Verkehr anwenden musste. Wegen dieses überdurchschnittlich hohen kalkulatorischen Zinses sind die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge zu tief ausgefallen. So gesehen hätten die Arbeitgeber, zum grossen Teil eben die öffentliche Hand, zu tiefe Beiträge bezahlt.

Die Zeche dieser früheren Sünden zahlen nun die Angestellten der öffentlichen Verkehrsbetriebe: 3 Prozent vom versicherten Lohn werden für die Sanierung eingesetzt, wobei sich Arbeitgeber und -nehmer diesen Beitrag teilen müssen. Im Vergleich: Bei der SBB zahlen die Angestellten seit 2007 keine Sanierungsbeiträge mehr, dafür hat die SBB für die Sanierung ein Darlehen von 1,5 Milliarden Franken aufgenommen

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